Montag, 13. Mai 2024

16. Februar 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Kommentare widmen sich diesmal vor allem einem Thema - dem Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny.

16.02.2024
Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny ist auf einem TV-Bildschirm zu sehen in einem Justizraum in Kovrov, Russland Aufnahme vom 10. Jan. 2024.
Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny ist auf einem TV-Bildschirm zu sehen in einem Justizraum in Kovrov. Er starb nah Angaben der russsichen Gefängnisverwaltung am 16. Februar 2024. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Antonina Favorskaya)
Dazu lesen wir in der AUGSBURGER ALLGEMEINEN:
"Nawalny wurde nur 47 Jahre alt, weil er sich nicht abhalten ließ, den russischen Präsidenten Putin als das zu bezeichnen, was er ist: ein skrupelloser, menschenverachtender Diktator. Bei seinem Tod handelt es sich um einen Fall von staatlich sanktioniertem Mord – ganz gleich, welche medizinische Todesursache letztlich öffentlich gemacht wird."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg notiert:
"Das Putin-Regime hat seinen letzten großen Gegner vernichtet. Alexej Nawalny erlebte in einer sibirischen Strafkolonie ein qualvolles Sterben auf Raten. Dass er nach der Erholung von einer Vergiftung durch den russischen Geheimdienst in Deutschland nach Hause zurückkehrte, war mutig, aber letztlich ein verhängnisvoller Fehler."
In der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG heißt es:
"Es ist zu hoffen, dass der Westen diese Warnung anders versteht, als Putin es erhofft. Nicht als Abschreckung, sondern als Auftrag: Er muss Putin in der Ukraine stoppen. Um der Menschen dort willen, um Nawalnys willen. Um unserer selbst willen."
"Für Russland ist der Tod Nawalnys ein großer Verlust", meint die FAZ:
"Denn damit ist es noch etwas unwahrscheinlicher geworden, dass das Land nach dem zwangsläufig irgendwann kommenden Ende Putins besseren Zeiten entgegengeht."
Die HEILBRONNER STIMME merkt an:
"Für die russische Opposition war Alexej Nawalny längst ein Held, jetzt ist er auch ein Märtyrer. Gut möglich, dass der Widerstand gegen Putin durch Nawalnys Tod neuen Auftrieb bekommt. Die internationalen Reaktionen sind jedenfalls an Deutlichkeit in Richtung des Diktators im Kreml kaum zu überbieten."
"Nawalny hätte den Tod im Gefängnis vermeiden können, in dem er einfach im Exil geblieben wäre", betonen die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster:
"Doch für einen Mann, dessen Einsatz für die Freiheit seines Volks über allem stand, wäre dies wohl die größte Niederlage gewesen. Nawalny bleibt als aufrechte Lichtgestalt in Erinnerung, die dem System bis zuletzt den Spiegel vorhielt – allen Angriffen zum Trotz."
Abschließend noch ein Kommentar der RHEINPFALZ aus Ludwigshafen - "Alexej, der Unbeugsame", titelt die Zeitung und stellt zugleich klar:
"Zur Wahrheit gehört auch, dass Nawalny in seinen frühen Politikerjahren selbst mit nationalistischen und rassistischen Äußerungen auffiel. Sein Politikprogramm blieb unscharf – Russland ohne Putin, das war der Slogan. Was das heißen würde – nicht wirklich klar."