Dienstag, 14. Mai 2024

17. März 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Nach den Scheinwahlen in Russland steht Präsident Putin wie erwartet vor einer weiteren Amtszeit.

17.03.2024
Russlands Präsident Putin spricht nach den Scheinwahlen auf einer Veranstaltung in Moskau.
Russlands Präsident Putin spricht nach den Scheinwahlen auf einer Veranstaltung in Moskau. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Alexander Zemlianichenko)
In der BADISCHEN ZEITUNG aus Freiburg ist zu lesen:
"Laut Staatsmedien sollen 87 Prozent der Wähler für Amtsinhaber Putin gestimmt haben. Dabei ist es unerheblich, ob er nun mit 66 oder 99 Prozent wiedergewählt worden sein will. Er hat längst ein System installiert, in dem alle TV-Kanäle und Wahlbehörden für ihn arbeiten, genauso wie die Staatsbetriebe, die ihre Belegschaften zwingen, für Putin zu stimmen."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG ergänzt:
"Echte oppositionelle Kandidaten waren nicht zugelassen. Hinweise auf Betrug an den Urnen gibt es reichlich. Und dass Putin sich auch in den von Moskau annektierten Gebieten im Schatten schwer bewaffneter Soldaten hat wählen lassen, belegt des Usurpators Geist."
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle hebt die Proteste am Rande der Wahlen hevor:
"Durch massenhaftes Besuchen der Wahllokale am Sonntagmittag, wozu Anhänger des verstorbenen Oppositionellen Nawalny aufgerufen hatten, und durch ungültige Wahlzettel setzten Russinnen und Russen kleine Zeichen der Ablehnung. Nadelstiche nur. Es waren zu wenige, um die Wahl ernsthaft zu stören – aber zu viele, um sie zu vertuschen."
"Was bleibt den Menschen in einem System, das ihnen mit immer drastischeren Mitteln den Mund verbietet?", fragt die NEUE PRESSE aus Coburg.
"Sie ziehen sich zurück in eine Art politischen Winterschlaf. Manche nutzen die noch so kleinen, leisen Möglichkeiten, doch ihre Unzufriedenheit kundzutun. Und der Rest? Sitzt auf dem Sofa und besingt den Präsidenten."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG betont:
"Diktator Putin hat sein Land nach dieser Wahlfarce noch fester im Griff als zuvor. Umso wichtiger ist es, ihm von außen Widerstand entgegenzusetzen - vor allem durch massive Unterstützung der Ukraine. Ein Scheitern Putins dort wäre auch für Russland das Beste."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG befasst sich mit der Reise von Bundeskanzler Scholz nach Israel vor dem Hintergrund des Nahost-Kriegs:
"Die Mahnungen von Bundeskanzler Scholz in Richtung Israel werden schärfer. Das ist auch notwendig. Doch in der Stadt Rafah, wo mehr als eine Million Palästinenser Zuflucht vor den Kämpfen gesucht haben, zeigt sich überdeutlich das Dilemma der deutschen Haltung. Der Appell, immer das Leid beider Seiten zu sehen, ist mit jedem Tag schwerer durchzuhalten."
"Ein deutscher Kanzler hat nicht die Macht, im Nahost-Konflikt an vorderer Stelle zu vermitteln", gibt der KÖLNER STADT-ANZEIGER zu bedenken und sieht Scholz dennoch in einer wichtigen Position:
"Israel hat in der Welt im Wesentlichen nur noch die USA und Deutschland auf seiner Seite. Tel Aviv hat viel zu verlieren, wenn diese beiden auch noch auf Distanz gehen."