
Der Vorschlag eines Bündnisses zivilgesellschaftlicher Organisationen sollte von der Stadt bereits jetzt ernsthaft geprüft werden, sagte CDU-Fraktionschef Thering der Deutschen Presse-Agentur. Eine solche Überprüfung sollte nun geschehen, auch wenn die Moschee nach ihrer Beschlagnahme im Zusammenhang mit dem Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg noch immer unter Verwaltung des Bundes stehe.
"Hamburg hat die einmalige Chance, an diesem geschichtsträchtigen Ort eine klare Zäsur zu setzen: weg von der jahrzehntelangen Instrumentalisierung durch das iranische Regime, hin zu einem offenen, demokratischen und zivilgesellschaftlich getragenen Erinnerungs- und Bildungsort", sagte Thering.
Gedenkstätte soll Opfern von Islamisten Respekt und Würde geben
Der Betreiber der Moschee, das vom Verfassungsschutz als extremistisch und vom Iran gelenkt eingestufte Islamische Zentrum Hamburg (IZH), war im Juli vergangenen Jahres von der damaligen Bundesinnenministerin Faeser verboten worden. Über drei anhängige Klagen gegen das Verbot hat das Bundesverwaltungsgericht noch nicht entschieden. Solange der Rechtsstreit ungeklärt ist, kann auch nicht über eine Nachnutzung der beschlagnahmten Imam-Ali-Moschee - so der offizielle Name - entschieden werden.
Eine Gedenkstätte würde nicht nur den Opfern islamistischer Gewalt Respekt und Würde verleihen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Prävention leisten, sagte Thering. "Sie könnte jungen Menschen Orientierung geben, die Gefahren extremistischer Ideologien sichtbar machen und zugleich Raum für eine transparente, verfassungskonforme religiöse Praxis schaffen."
Bündnis will verfassungskonformen Gebetsort und Bildungscampus
Der Gedenkstätten-Vorschlag kommt von einem Bündnis, dem unter anderem der Arbeitskreis Politischer Islam, die Kulturbrücke Hamburg, die Kurdische Gemeinde Deutschland, das Säkulare Forum Hamburg, der Verein Säkularer Islam Hamburg, der Zentralrat der Ex-Muslime sowie die Initiative International Women in Power angehören.
Ihr Konzept "Fünf Pfeiler gegen Islamismus" sieht ergänzend zur Gedenkstätte "eine Moschee für islamische Spiritualität unter verfassungskonformer Trägerschaft, eine Dokumentationsstelle Politischer Islam, einen Jugend-Bildungscampus sowie ein Jina-Kulturzentrum" vor - benannt nach Jina Mahsa Amini, die die 2022 im Iran nach ihrer Festnahme wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Kopftuchgesetz in Haft zu Tode kam.
Diese Nachricht wurde am 24.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
