In diesem Stück wird praktisch kaum gesprochen. Stattdessen steuert die holländische Kult-Band Alamo Race Track schwere Gedanken und süffigen E-Gitarren-Sound bei.
Das Setting besteht außerdem aus mehreren altmodischen, auf Rollen beweglichen Buffet-Schränken, mit denen Räume hergestellt und lustig Verschiebebahnhof gespielt wird. So etwas wie eine Geschichte gibt es nicht, allerdings traumhafte Szenen, die sich aufeinander beziehen. "Verwirrung der Sinne" gehört zum Konzept der Truppe um Jakob Ahlbom, der selbst auch Zauberkünstler ist.
Neben mysteriösen Telefon-Anrufen und in der Luft schwebenden Kartons, neben sich im Dunkeln bewegenden Augen, gibt es Frauen, die in einem Bett plötzlich verschwinden und Männer, die sich verdoppeln und aus Schränken steigen. Mehr aber als um die Frage "Wer bin ich und wenn ja wie viele?" geht es hier um Paarbeziehungen. Wer ist das, mit dem ich hier lebe? Warum ist er vertauscht, warum gibt es drei davon? Wie fühlt sich Ohnmacht an, und was bedeutet es, sie beim Sex zu spüren?
So oder so ähnlich kann man dieses Stück befragen, aber man sollte das vielleicht nicht. Denn "Innenschau" ist eine Art Traumgespinst, eine Reise in das Unbewusste eines männlichen Protagonisten, mal gebrochene Männerfantasie mit Schlangenfrau und Riesen-Sexpuppe, mal Film Noir mit Verdächtigen, die ständig die Rollen tauschen. Siegmund Freud lässt grüßen und David Lynch, und wenn die Performance nicht oft einfach nur nett und häufig zu symbolistisch wäre, ginge das sehr in Ordnung. So aber heben sich die Wirkungen gegenseitig auf, das Theater bleibt trotz der vielen tiefsinnigen Verweise flach und ohne Nachhall.
Das Credo des Regisseurs lautet: "Um dem Leben seinen Zauber zurückzugeben, brauchen wir bessere Tricks." Neu für Salzburg ist dabei, wie Livemusik, Zauberei, Tanz und Zirkus hier ganz unkompliziert eine unterhaltsame Verbindung eingehen. Das Zirzensische (Akrobatik oder Zauberei) dient dabei nie einem Selbstzweck, sondern ist ein Mittel, um menschliche Seelenzustände und Abgründe auszuloten. Theatergruppen wie die um Jakob Ahlbom müssen sich in den Niederlanden mit Tourneen über Land im Wesentlichen selbst finanzieren, auch das erklärt das für deutsche Verhältnisse ungewöhnliche Format. Allerdings gilt die flämische Szene längst als Vorreiter, wenn es darum geht, die Grenzen des Theaters zugunsten anderer Kunstformen zu verschieben. Und um Verschiebungen geht es ja vor allem in der "Innenschau". So erwies sich das Young Directors Project gestern, wie so häufig schon, als Schule des Sehens. Denn die Wirklichkeit ist nicht, was man denkt. Schauen Sie mal in Ihrem Kleiderschrank nach. Wetten, da wohnt einer!?
Das Setting besteht außerdem aus mehreren altmodischen, auf Rollen beweglichen Buffet-Schränken, mit denen Räume hergestellt und lustig Verschiebebahnhof gespielt wird. So etwas wie eine Geschichte gibt es nicht, allerdings traumhafte Szenen, die sich aufeinander beziehen. "Verwirrung der Sinne" gehört zum Konzept der Truppe um Jakob Ahlbom, der selbst auch Zauberkünstler ist.
Neben mysteriösen Telefon-Anrufen und in der Luft schwebenden Kartons, neben sich im Dunkeln bewegenden Augen, gibt es Frauen, die in einem Bett plötzlich verschwinden und Männer, die sich verdoppeln und aus Schränken steigen. Mehr aber als um die Frage "Wer bin ich und wenn ja wie viele?" geht es hier um Paarbeziehungen. Wer ist das, mit dem ich hier lebe? Warum ist er vertauscht, warum gibt es drei davon? Wie fühlt sich Ohnmacht an, und was bedeutet es, sie beim Sex zu spüren?
So oder so ähnlich kann man dieses Stück befragen, aber man sollte das vielleicht nicht. Denn "Innenschau" ist eine Art Traumgespinst, eine Reise in das Unbewusste eines männlichen Protagonisten, mal gebrochene Männerfantasie mit Schlangenfrau und Riesen-Sexpuppe, mal Film Noir mit Verdächtigen, die ständig die Rollen tauschen. Siegmund Freud lässt grüßen und David Lynch, und wenn die Performance nicht oft einfach nur nett und häufig zu symbolistisch wäre, ginge das sehr in Ordnung. So aber heben sich die Wirkungen gegenseitig auf, das Theater bleibt trotz der vielen tiefsinnigen Verweise flach und ohne Nachhall.
Das Credo des Regisseurs lautet: "Um dem Leben seinen Zauber zurückzugeben, brauchen wir bessere Tricks." Neu für Salzburg ist dabei, wie Livemusik, Zauberei, Tanz und Zirkus hier ganz unkompliziert eine unterhaltsame Verbindung eingehen. Das Zirzensische (Akrobatik oder Zauberei) dient dabei nie einem Selbstzweck, sondern ist ein Mittel, um menschliche Seelenzustände und Abgründe auszuloten. Theatergruppen wie die um Jakob Ahlbom müssen sich in den Niederlanden mit Tourneen über Land im Wesentlichen selbst finanzieren, auch das erklärt das für deutsche Verhältnisse ungewöhnliche Format. Allerdings gilt die flämische Szene längst als Vorreiter, wenn es darum geht, die Grenzen des Theaters zugunsten anderer Kunstformen zu verschieben. Und um Verschiebungen geht es ja vor allem in der "Innenschau". So erwies sich das Young Directors Project gestern, wie so häufig schon, als Schule des Sehens. Denn die Wirklichkeit ist nicht, was man denkt. Schauen Sie mal in Ihrem Kleiderschrank nach. Wetten, da wohnt einer!?