Montag, 20. Mai 2024

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Der Pianist Hans Richter-Haaser
Souveräner Blick auf das Ganze

Er hatte eine Mehrfachbegabung: Neben Klavier spielte der 1912 in Dresden geborene Hans Richter-Haaser Geige und war später auch als Dirigent tätig. Das Klavier sollte jedoch eine große Leidenschaft bleiben: Richter-Haaser galt als ein "großer Pianist der deutschen Schule", der an Traditionen anknüpfte, denen sich auch Künstler wie Wilhelm Backhaus verpflichtet fühlten.

Von Norbert Hornig | 19.03.2015
    Ein Pianist spielt schnell auf den Tasten eines Flügels
    Die eigentliche Leidenschaft Richter-Haasers: das Klavier (imago/Westend61)
    Im Schubert-Gedenkjahr 1928 debütierte er in seiner Heimatstadt Dresden mit der "Wanderer-Fantasie". Der eigentliche Durchbruch zur internationalen Karriere gelang Richter-Haaser erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit einem Repertoire, das deutliche Schwerpunkte bei Beethoven und Brahms setzte, profilierte er sich als ein weitsichtiger Gestalter, der auf jeden äußeren Effekt verzichtete. Unter seinen Schallplattenaufnahmen ragt, neben einer Vielzahl von Beethoven-Interpretationen, die Einspielung des zweiten Klavierkonzertes von Johannes Brahms heraus, mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan.