Deutschlandfunk - Das Wahlstudio

Nach Auszählung etwa eines Viertels der Stimmen liegt Präsident Erdogan vor seinem Herausforderer Kilicdaroglu. Es wird aber damit gerechnet, dass ein zweiter Wahlgang in zwei Wochen nötig sein wird. Erdogans AKP-Partei liegt auch im Parlament vorne.

Bei der SPD macht sich nach der ersten Wahlprognose statt echter Freude eine Mischung aus Erleichterung und Trotz breit, sagt Korrespondent Dietrich Mohaupt. Das verkündete Wahlziel wurde zwar verfehlt, aber die Koalition wird wohl neu aufgelegt.

SPD-Bürgermeister Andreas Bovenschulte habe den Wahlkampf dominiert und vom Amtsbonus profitiert, sagt die Bremer CDU-Politikerin Wiebke Winter. Bremen habe aber eine Zeit der Stagnation hinter sich und brauche nun eine große Koalition aus SPD und CDU.

Die Linke habe unter schwierigen Rahmenbedingungen ein gutes Ergebnis erzielt, sagt Spitzenkandidatin und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt. Bremen habe das größte Wirtschaftswachstum in Deutschland und Die Linke habe zurecht hohe Zustimmungswerte.

Wolodymyr Selenskyj wurde in Aachen mit dem Karlspreis ausgezeichnet. Der Preis stehe für den europäischen Gedanken der Zusammenarbeit, sagt Martin Schulz (SPD). An einem EU-Beitritt der Ukraine hat Schulz keinen Zweifel. Doch der Weg bis dahin ist noch lang.

Die Bundes-SPD empfindet den Wahlsieg der Bremer Genossen auch als Bestätigung der Ampel und der Politik des Kanzlers. Das Abschneiden der Grünen sei aber auch für Bundeskanzler Scholz ein Grund zur Sorge, sagt Hauptstadtkorrespondent Frank Capellan.

CDU-Wahlsieger Kai Wegner hat einen klaren Führungsanspruch formuliert. SPD, Grüne und Linke wollen aber nach bisherigen Aussagen an ihrer Koalition festhalten. Rechnerisch ist das im Moment auch möglich.

Bei der Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin ist die CDU laut Prognose von Infratest Dimap mit 27,5 Prozent die stärkste Kraft. SPD und Grüne liegen demnach mit jeweils 18,5 Prozent gleichauf.

Viele frühere SPD-Wählerinnen und Wähler haben ihr Kreuzchen bei der Wiederholungswahl bei der CDU gemacht. Laut Nachwahl-Befragung von Infratest Dimap entschieden sie sich aus Enttäuschung für diesen Schritt.

Bei der Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin zeigt die erste Hochrechnung die CDU als deutliche Siegerin mit 27,5 Prozent. SPD und Grüne liegen demnach mit jeweils 18,4 Prozent gleichauf. Rot-rot-grün wäre rechnerisch weiter möglich.

CDU-Generalsekretär Mario Czaja sieht in den großen Zuwächsen seiner Partei bei der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus einen klaren Auftrag zur Regierungsbildung. Eine Regierung der Wahlverlierer dürfe es nicht geben, so Czaja.

Bei der Wiederholungswahl könnte die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Der Landesvorsitzende Christoph Meyer sagte im Dlf, seine Partei habe von der Bundesebene keinen Rückenwind bekommen.

Der Landesvorsitzende der SPD, Raed Saleh, sagte im Deutschlandfunk, man werde in den Parteigremien beraten, wie man mit dem schlechten Ergebnis der Partei umgehe. Der CDU warf er einen sehr aggressiven und populistischen Wahlkampf vor.

Nach dem schlechten Abschneiden sei „Dampf in der Hütte der SPD“, sagte Dlf-Chefredakteurin Birgit Wentzien. Sie hält eine schwarz-grüne Regierung zukünftig für eine interessante Konstellation. Kulturell und politisch wäre das neu für die Hauptstadt.

Die Wahlsiegerin CDU habe maßgeblich von der Unzufriedenheit der Wählerinnen und Wähler profitiert, sagt die Politologin Julia Reuschenbach. Ihr großer Stimmenzuwachs werde es den anderen schwer machen, ihren Führungsanspruch zu ignorieren.

Die Grünen-Landesvorsitzende Susanne Mertens sagte im Deutschlandfunk, ihre Partei habe das historisch beste Ergebnis von 2021 bestätigt. Ihre Partei wolle das Regierungsbündnis mit SPD und Grünen weiterführen.

Die aktuelle Hochrechnung weist die CDU bei 27,9 Prozent aus. SPD und Grüne liegen gleichauf bei 18,6, die Linke bei 12,2. Die CDU profitierte von ehemaligen Wählern der SPD und FDP, die sich diesmal für die Christdemokraten entschieden haben.

Die FDP war schwach aufgestellt. Spitzenkandidat Stephan Birkner kannten 17 Prozent der Wähler nicht. Auch auf Bundesebene kommt die FDP nicht gut weg. Als Oppositionspartei kann sie sich besser profilieren.

Stärkste Kraft in Niedersachsen ist laut infratest-dimap aller Voraussicht nach die SPD. Sie erreicht 33,5 Prozent. Die CDU kommt auf 27,5, die Grünen auf 14, die AfD auf 11,5 und die FDP auf 5 Prozent. Die Linke verfehlt den Einzug in den Landtag.