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Die Auswirkungen des Flughafenstreiks auf Reisende

Am Frankfurter Flughafen wird seit heute Morgen wieder gestreikt. Der Ausstand der rund 200 Vorfeldmitarbeiter wird wohl bis übermorgen früh andauern. Das wirkt sich vor allem auf Inlandsflüge und Flüge auf Mittelstrecken aus, so der Betreiber des Flughafens, Fraport.

Von Anke Petermann | 20.02.2012
    Am Freitag ist es Fraport noch gelungen, einen großen Teil der Flüge trotz des Streik abzuwickeln und zwar mithilfe eigens geschulter Mitarbeiter, die seitdem einen Teil der Aufgaben von Vorfeldlotsen, Flugzeugeinweisern und Disponenten übernehmen. Anke Petermann in Frankfurt, wie ist das heute? Wer hebt ab und wer muss am Boden bleiben?

    70 Prozent des Flugverkehrs sollen an beiden Tagen abgewickelt werden, der Fughafenbetreiber Fraport glaubt, dafür alle nötigen Vorbereitungen getroffen zu haben. Mit ziemlicher Sicherheit heben Flieger nach Übersee ab - Urlaub in Venezuela oder Geschäftsreisen in die USA dürften kein Problem sein. Bei innerdeutschen und -europäischen Flügen sieht das anders aus: Von den 230 Annullierungen heute sind hauptsächlich diese Verbindungen betroffen. Justus Schultheiß aus Wiesbaden hat beispielsweise Pech mit seinem Flug nach London:

    "Also ich bin einmal von 7.30 auf 10 Uhr umgebucht worden, und jetzt habe ich gerade mein Ticket lösen wollen, da steht, ich bin weitergebucht worden auf 16.30 Uhr. Das bringt mir überhaupt nichts, weil ich eine wichtige Fortbildung habe, die zertifiziert ist, und die ist heute Vormittag und Nachmittag, und wenn ich am Nachmittag ankomme, ist die vorbei, und ich kann wieder bis nächstes Jahr warten, bis ich das machen kann."

    Welche Möglichkeiten haben Passagiere, zu erfahren, ob ihre Reise stattfindet oder nicht? Manche werden per Mail oder telefonisch von ihrem Reiseveranstalter oder ihrer Fluglinie informiert, zum Beispiel darüber, dass ihr Flug vorverlegt wurde - auch das ist möglich. Ansonsten kann man die Hotlines der Fluglinien oder des Flughafenbetriebes wählen, oder das tun, was die meisten tun:

    "Wir haben im Internet nachgeschaut, ob der Flug nach Birmingham überhaupt geht und ob er pünktlich ist. Von der Information her finde ich das ausreichend, finde ich gut, kann man gut mit umgehen, das ist verlässlich."

    Auch Reisende aus dem Ausland äußerten am Morgen die Einschätzung, es gehe ziemlich organisiert vonstatten am Rhein-Main-Airport, Umbuchungen seien zügig möglich - von Chaos keine Spur, das Servicepersonal sei hilfsbereit und auskunftsfreudig.

    Wer sollte sich erkundigen – alle, die bis einschließlich Mittwoch von Frankfurt abfliegen wollen oder auch diejenigen für den Folgetag?

    Erkundigen sollten sich alle, denn ob der Streik übermorgen früh tatsächlich endet, ist noch nicht klar. Und selbst wenn, dann ziehen sich die Annullierungen und Verspätungen noch bis in den Mittwochvormittag. Und da der Frankfurter Streik auch andere Flughäfen in Mitleidenschaft zieht, sollte man sich auch vor Abflügen nach Frankfurt erkundigen, ob alles wie geplant läuft oder ob man das Flugticket gerade bei innerdeutschen Verbindungen in einen Gutschein für eine Bahnfahrt umtauschen sollte. Das ist kostenlos, genauso wie Umbuchungen und Stornierungen für die Dauer des Streiks kostenlos bleiben.