
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle (Saale) schreibt:
"Für die Airlines passen das Angebot an Flügen, die Zahlungsbereitschaft der Kunden und - ganz langsam, man spürt es leider nicht überall - auch die Kapazität der Infrastruktur besser zusammen als vor der Pandemie. Das erinnert an die Autohersteller, die ebenfalls mit knappem Angebot und hohen Preisen finanziell sehr gut leben. In beiden Fällen ist zu bezweifeln, dass es so bleibt. In der Autoindustrie sicher nicht, wenn man keine Fabriken schließen will. Und in der Fliegerei gibt sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr zwar überzeugt, dass die Branche jetzt erst einmal ihr neues Gleichgewicht gefunden habe. Aber das klingt ein bisschen nach Zweckoptimismus."
In der ALLGEMEINEN ZEITUNG aus Mainz lesen wir:
"An der Börse kommen die steigenden Kosten kurzfristig nicht gut an, die Lufthansa-Aktie verlor kräftig. Aber das kann in Kauf genommen werden, denn ein Chaos-Sommer wie im Vorjahr hätte der Branche und der Marke Lufthansa langfristig mehr geschadet. Für die Reisenden bedeutet das knapp gehaltene Angebot bei steigender Nachfrage weiterhin hohe Ticketpreise. Das bringt Lufthansa eines der drei besten operativen Jahresergebnisse der Konzerngeschichte."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf kommentiert die Debatte über Erleichterungen für Unternehmen:
"Der Wirtschaftsminister dringt mit Recht auf geringere Strompreise für die energieintensiven Industrien. Doch seine Idee eines staatlich subventionierten Industriestrompreises ist der teuerste und noch dazu ein ökonomisch fragwürdiger Weg. Denn er benachteiligt alle diejenigen Unternehmen, die keine Vergünstigung bekommen werden. Besser wäre, die Stromsteuer für alle Firmen zu senken. Ein Paket aus Finanzminister Lindners Chancengesetz plus Senkung der Stromsteuer - dafür sollten Habeck, Lindner und Scholz gemeinsam eine Gegenfinanzierung finden. Dann könnte ein Mix entstehen, der wieder mehr Wachstum auch in Deutschland verspricht."
Abschließend die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG zum Anstieg der Inflation in der Türkei:
"Immer wieder hatte Recep Tayyip Erdogan seinen Landsleuten erzählt, er werde die galoppierende Inflation bald unter Kontrolle bekommen. Aber wie sich zeigt, ist das leichter gesagt als getan. Um fast zehn Prozentpunkte sind die Verbraucherpreise im Juli gegenüber Juni nach oben gesprungen, im Jahresvergleich sind es 47,8 Prozent. Nach acht Monaten sinkender Inflationsraten hat sich der Trend wieder umgekehrt. Es brennt schon lange lichterloh in der Geld- und Finanzpolitik der Türkei. Und daran trägt der Präsident die Hauptverantwortung."
