Montag, 29. April 2024

05. April 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG erinnert an den Verkaufsstart der Telekom-Aktie im Jahr 1996 - vor inzwischen 10.000 Tagen:

05.04.2024
Hauptsitz der Deutschen Telekom AG in Bonn.
Die Deutsche Telekom AG in Bonn (dpa)
"Die T-Aktie entfachte einen Börsenboom, wie es ihn vorher und seither in Deutschland nicht mehr gegeben hat. Millionen Bundesbürger ließen sich durch eine beispiellose Werbekampagne aufs Parkett locken. Sie hätten keinen besseren Zeitpunkt erwischen können, weil gerade der Technologie-Hype Fahrt aufnahm: In diesem Zuge stieg auch der Wert der T-Aktie bis zum Jahr 2000 um das Siebenfache. Viele Deutsche wähnten sich reich. Wenige Tage später war der Spuk vorbei. Die T-Aktie fiel auf die Hälfte des Wertes. Die erste Lehre, die Anleger heute daraus ziehen können, ist, niemals auf einen Hype um eine einzelne Aktie hereinzufallen. Die zweite Lehre hängt damit zusammen: Was hoch steigt, kann tief fallen. Die dritte Lehre ist eine psychologische: Viele T-Aktionäre waren nach dem Absturz tief frustriert und sagten sich 'nie wieder Aktien'. Das war ein großer Fehler, wenn man sieht, welche enorme Entwicklung die Börse genommen hat."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf geht noch einmal ein auf die Kritik des BDI-Präsidenten Russwurm an der Wirtschaftspolitik von Bundeskanzler Scholz. Die Zeitung meint:
"Auch die Wirtschaft selbst kann mehr tun, um die Lage zu verbessern, statt nur über die Politik zu schimpfen. Sie könnte Management-Fehler einräumen, etwa wenn die Autoindustrie zu spät auf E-Mobilität oder andere alternative Antriebe setzt. Auch die Unternehmen selbst könnten überdies für viele 'Job-Turbos' sorgen, indem sie etwa Migranten, insbesondere Ukrainerinnen und Ukrainer, häufiger einstellen, mehr Ungelernte fitmachen oder ältere Beschäftigte länger beschäftigen, gern auch über das Rentenalter hinaus."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE kommentiert die Ausfuhrbeschränkungen der USA auf Halbleiter, die gerade verschärft wurden:
"Die Verschärfung beweist, wie kompliziert der Handelskampf mit Sanktionen ist – und wie selten er gelingt. Dass die USA so schnell nachbessern müssen, liegt vor allem daran, dass die Probleme der ersten Sanktionsrunde schon nach kurzer Zeit offensichtlich wurden. So häuften sich zuletzt Berichte, China nutze zunehmend die etwa in PCs verbauten Gamingchips, um seine Industrie zu versorgen. Zudem wurden wohl Forschungsinstitute genutzt, um über Umwege Hochleistungschips für die Industrie zu organisieren. Gegen diese Schleichwege gehen die USA nun vor. Wie die neue Sanktionsrunde wirkt, ist noch unklar. Sicher ist nur: Auch danach werden sich Wege finden, sie zu umgehen."