08. April 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die Probleme der deutschen Autoindustrie sind ein Thema in den Wirtschaftskommentaren der Zeitungen.

Die Karosserie für ein vollelektrisches Fahrzeug vom Typ Volkswagen ID.4 wird auf einem Transportsystem durch eine Halle im Volkswagen-Werk Emden transportiert.
Die Karosserie für ein vollelektrisches Fahrzeug vom Typ Volkswagen ID.4 wird auf einem Transportsystem durch eine Halle im Volkswagen-Werk Emden transportiert. (picture alliance / dpa / Hauke-Christian Dittrich)
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kritisiert:
"Man kann die Elektromobilität schon kaputt reden. Genau das passiert gerade in diesem Land. Immer größere Teile der Politik praktizieren eine gefährliche Umkehr der Kausalzusammenhänge. Die Absatzzahlen für Elektroautos sind bei fast allen Herstellern mies? Dann stellen wir doch das Verbrenner-Aus infrage. Die Leute zweifeln daran, dass Elektromobilität wirklich die Zukunft ist? Dann rufen wir doch einen 'Wettbewerb der Technologien' aus. China stellt die deutschen Konzerne bei der E-Mobilität in den Schatten? Dann machen wir Deutschland doch zum 'Hotspot einer neuen Verbrennergeneration'. Fakt ist jedoch vielmehr: Die Nachfrage schwächelt, gerade weil Teile der Politik mit einer Verbrenner-Verlängerung liebäugeln."
Das HANDELSBLATT befasst sich ebenfalls mit der Verkehrsbranche, nimmt aber die Lufthansa in den Blick:
"Kundenzufriedenheit und Lufthansa – das scheinen derzeit zwei völlig unterschiedliche Welten zu sein. Der Name Lufthansa stand viele Jahrzehnte für Qualität und guten Service. Mittlerweile wird er immer häufiger mit Billigairline gleichgesetzt. Das ist eine verheerende Entwicklung. Aber eine, die sich noch umkehren lässt. Die Modernisierung der Flotte läuft bei den Airlines der Lufthansa-Gruppe auf Hochtouren. Die moderne 'Hardware' ist allerdings nur die Voraussetzung für einen anderen, viel wichtigeren Qualitätsfaktor: das Personal. Die Crews an Bord und am Boden wollen guten Service bieten, sie wollen die Passagiere zufriedenstellen. Sie müssen dazu allerdings auch die Möglichkeit haben. Notwendig sind eine verlässliche Flugplanung, eine gute Speisenauswahl und vor allem perfekte digitale Angebote. Dafür zu sorgen ist die erste und wichtigste Aufgabe des Managements."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bemerkt zur hohen Schuldenlast des französischen Staats:
"Kein Land in Europa, nicht einmal das ewige Sorgenkind Italien, hat einen größeren Schuldenberg angehäuft als Frankreich. Ein Ende der französischen Schuldenorgie lässt bislang auf sich warten. Doch die Zeit der Ausflüchte ist vorbei. Alle Optionen zur Einsparung müssen auf den Tisch, auch der von Macron einst versprochene Abbau von 120.000 Beamtenstellen. Nur eines gehört vom Tisch: die Idee, zur Lösung der Haushaltsprobleme einfach an der Steuerschraube zu drehen, wahlweise bei vermögenden Bürgern oder Unternehmen mit 'Superprofiten'. Das würde das Vertrauen verspielen, das sich Macron durch wirtschaftspolitische Reformen mühsam erarbeitet hat."