22. Mai 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Thema in den Kommentaren ist unter anderem die Reform des europäischen Strommarktes, die die EU-Staaten gestern beschlossen haben. Dadurch sollen Verbraucher und Unternehmen vor ausufernden Strompreisen geschützt werden.

22.05.2024
Ein Stromzähler in einem rosa Licht.
Die EU hat eine Reform des Strommarktes beschlossen. (imago / photothek / Florian Gaertner)
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem der DONAUKURIER gehört, findet:
"Das ist zu begrüßen, zumal der Industriestandort Deutschland Branchen wie die Chemie aufgrund der Energiepreise zu verlieren droht. Doch für Jubelstimmung gibt es in Sachen Strompreisregulierung keinen Grund. Dafür sind die Interessen der einzelnen EU-Staaten, vor allem aber ihre Herangehensweise an die Stromerzeugung zu unterschiedlich. Solange Länder wie Frankreich Atomkraft als umweltverträglich deklarieren, während Deutschland ausgestiegen ist, kann von einer gemeinsamen Energiepolitik keine Rede sein."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG befasst sich mit einem Bericht des US-Senats, wonach unter anderem BMW mindestens 8.000 Autos in die Vereinigten Staaten exportiert hat, die Bauteile von einem mit Sanktionen belegten Zulieferer aus China enthalten:
"Ein Problem, dass sich vonseiten der Autohersteller nur schwer verhindern lässt und zukünftig wohl noch öfter vorkommen wird. Denn der Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert immer weiter, zuletzt hatten die USA Einfuhrzölle für chinesische E-Autos um hundert Prozent nach oben geschraubt. Die Folgen dieser Auseinandersetzung bekommen deutsche Autobauer zu spüren. Besonders verwundbar sind sie in ihren Lieferketten, wie das aktuelle Beispiel zeigt."
SPIEGEL ONLINE geht auf Forderungen der US-Regierung ein, dass die EU bei den hohen Strafzöllen nachziehen sollte - und rät dringend davon ab:
"Willkürliche Strafabgaben von bis zu hundert Prozent, wie die USA sie erheben, sind der falsche Weg. Es wäre nicht nur das Eingeständnis, dass sich im Welthandel endgültig die Prinzipien des Wilden Westens durchgesetzt haben. Es würde auch dem Klima schaden und wäre zum Nachteil der europäischen, vor allem aber der deutschen Autoindustrie."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG kommentiert die Gewinne in der Landwirtschaft, die im abgelaufenen Wirtschaftsjahr um fast 40 Prozent gestiegen sind:
"Pauschale Schlüsse aus den Zahlen eines einzelnen Jahres zu ziehen, greift zu kurz. Aussagekräftig sind die Zahlen nur im Durchschnitt mehrerer Jahre. Und da sind Gewinnschwankungen von 50 Prozent keine Seltenheit. Zudem sind die Betriebe strukturell so unterschiedlich, dass pauschale Vergleiche kaum möglich sind. Landwirte können sich also keineswegs in Sicherheit wiegen."