30. Mai 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Der Rüstungskonzern Rheinmetall steigt als Sponsor beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ein.

30.05.2024
Hans-Joachim Watzke (l), Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund, und Armin Papperger, Vorsitzender des Vorstands der Rheinmetall AG, reichen sich die Hand.
Ein von Borussia Dortmund zur Verfügung gestelltes Foto zeigt Hans-Joachim Watzke (l), Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund, und Armin Papperger, Vorsitzender des Vorstands der Rheinmetall AG. (- / Borussia Dortmund / dpa / -)
Im HANDELSBLATT aus Düsseldorf ist zu lesen:
"Das Team um BVB-Chef Hans-Joachim Watzke treibt neben den Millionen ein für die Gesamtgesellschaft sehr viel bedeutenderes Thema an. Es will Bewegung in die Debatte bringen, wie die Sicherheit westlicher Demokratien gesichert werden kann. Das Thema Rüstung ist mit der neuen Bedrohungslage salonfähig. Mehr noch: In Gesellschaft und Wirtschaft wird das Thema ernst genommen. Ernster womöglich als in der Politik selbst."
Der TAGESSPIEGEL aus Berlin hält diese Argumentation für vorgeschoben:
"Warum sollte diese Diskussion rund um einen Fußballklub geführt werden, in dessen Stadion sich Menschen versammeln, um für 90 Minuten unterhalten undvon all den Sorgen abgelenkt zu werden? Die Argumentation von Borussia Dortmund klingt heuchlerisch. Aus ihr kriecht aus allen Ecken der Kapitalismus hervor, der sich nun einmal bei den besten Klubs besonders stark eingenistet hat."
Die Zeitung ND. DER TAG meint:
"Ja, Rheinmetall liefert der Ukraine Waffen. Und nein: Dortmund tut nichts Gutes, sondern spielt mit dem Logo des Konzerns Fußball für den Krieg. Der BVB ist in der vielseitigen Debatte, wie der russische Angriffskrieg beendet werden kann, bedeutungslos, nutzt jedoch die bedrohliche Lage, um sich zu bereichern. Für mehr als 20 Millionen Euro wirbt er drei Jahre für einen Waffenhersteller, der nicht am Frieden interessiert sein kann, weil er mit dem Krieg Milliarden verdient."
Die Ampel-Koalition hat sich auf das neue Rentenpaket geeinigt. Dazu konstatiert die VOLKSSTIMME aus Magdeburg:
"Mit dem Übergang der Babyboomer-Generation in die Rente gerät Deutschland, vernimmt man die Chefin der Wirtschaftsweisen und Ökonomen, in die finanzielle Handlungsunfähigkeit. Die Wirtschaft spricht gar vom teuersten Sozialpaket aller Zeiten. Die überzogene Polemik zielt auf die Entkopplung der Renten von der Einkommensentwicklung. Letztlich auch, um die Staatsausgaben zu begrenzen. Man kann es auch polemisch zuspitzen: Für mehr Panzer, ran an die Rente."
Und die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder notiert:
"Höhere Beiträge heißt zwar höhere Renten – über weniger Netto vom Brutto in den kommenden Jahren durch höhere Lohnnebenkosten möchten allerdings wenige Ampel-Minister sprechen. Auch dass Deutschland nun im Jahre 2024 endlich auf den Kapitalmarkt setzt, ist zwar ein guter Schritt. Aber die Kosten dafür sind hoch und der Entlastungs-Effekt des Generationenkapitals ist, nun ja, überschaubar. Den ganz großen Mut hatte die Ampel nicht."