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Digitales Logbuch
Facebook-Opfer

Voraussetzungen: Ein Facebook-Konto. Paar sexy Fotos. Einen FUD-Stub deines Virus. Wenn du gerade keinen zur Hand hast: Mr. Three Faces verkauft welche.

Von Maximilian Schönherr | 30.05.2015
    Das Logo von Facebook ist auf einem Bildschirm zusammen mit einer Tastatur zu sehen.
    "Stufe 2: Freunde finden. Suche stark bevölkerte Gruppen. Schreibe in jede etwas in der Art: 'Ich bin neu auf Facebook, fügt mich als Freundin hinzu, ich akzeptiere jeden'." (dpa / picture alliance / Lukas Schulze)
    Frei übersetzt aus dem Englischen nach einem anonymen Originalposting in einer Black-Hat-Hacker-Gruppe im Tor-Netzwerk vom 19. Dezember 2014, 22.24 Uhr.
    Fangen wir also an. Erste Stufe: Eröffne ein neues Facebook-Konto. Lade ein sexy Foto hoch und fülle die Account-Daten aus. Stelle deine Datenschutzeinstellungen alle auf öffentlich.
    Stufe 2: Freunde finden. Suche stark bevölkerte Gruppen. Schreibe in jede etwas in der Art: "Ich bin neu auf Facebook, fügt mich als Freundin hinzu, ich akzeptiere jeden" und dahinter ein Grinszeichen. Hänge ein Foto deines Mädchens dran.
    Stufe 3: Freundschaften annehmen, vielmehr: Facebook-Opfer finden. Nach deinen Gruppen-Postings wirst du dich vor Freundschaftsanfragen nicht retten können. Nimm sie alle an und fülle dein Profil mit weiteren Fotos. Wenn du genug Freunde hast (500 dürften fürs erste reichen), poste einfach deinen FUD Stub-Virus, und sieh zu, wie sie ihn herunterladen und öffnen.
    Stufe 4: Profit. Ich rate, wenn es drei- bis viertausend sind, eine Facebook-Seite zu erzeugen, denn Facebook wird dich blocken, wenn du das nicht tust. Falls Facebook dich blockt, werden sie dich nach deiner Telefonnummer fragen oder dir Fotos von Personen zeigen, die du mit Namen identifizieren musst. Mach am besten Screenshots von allem, was du auf Facebook treibst, um die Gesichter den Namen zuzuordnen. Du kannst nur beten, dass das klappt. Manchmal zeigt dir Facebook drei Gesichter, und du sollst eintippen, welchen gemeinsamen Vornamen die Personen haben. Dabei kennst du die ja nicht. Wenn du an der Stelle versagst, wirst du dein Account nie mehr freischalten können.
    Jetzt kannst du deine Seite verkaufen. Oder mit deinen Freunden alles Mögliche anstellen. Es bietet sich neben dem Trojaner auch E-Whoring, Account-Diebstahl mit Phishing-Links usw. an.