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Donald Trump
"Ich würde mit Kim Jong Un reden"

Der republikanische US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump sorgt mit neuen Vorstößen für Entsetzen bei seinen Gegnern: Wie er in einem Interview bekanntgab, will er das Pariser Klimaschutzabkommen neu aushandeln und die US-Bankenregulierung fast vollständig aufheben. Auch zu Gesprächen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un ist er bereit.

    Trump spricht und gestikuliert vor einem dunklen Hintergrund.
    Sorgt mit neuen Vorstößen weiter für Kritik: Donald Trump. (dpa / picture-alliance / Shawn Thew)
    "Ich würde mit Kim reden", sagte Trump der Nachrichtenagentur Reuters. "Ich habe absolut kein Problem damit." Er könne sich vorstellen, bei einem direkten Treffen Kim dazu zu bringen, das nordkoreanische Atomprogramm zu stoppen. Ein Treffen Trumps mit Kim käme allerdings einem Kurswechsel in der amerikanischen Außenpolitik gleich.
    Kritik vom Clinton-Lager
    Das Lager von Trumps demokratischer Konkurrentin Clinton reagierte prompt: Ihr Sprecher sagte, Trump scheine auf eine bizarre Art und Weise von Männern wie Kim oder dem russischen Präsidenten Putin fasziniert. Gleichzeitig beleidige er die engsten Verbündeten der USA. Der Clinton-Sprecher zielte damit auf Äußerungen Trumps ab, wonach er als Präsident vermutlich kein gutes Verhältnis zum britischen Premier Cameron haben würde.
    Zu sehen ist Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Schreibtisch mit Brille, dahinter die Symbole Hammer, Sichel und Pinsel an einer Holzwand.
    Wäre Donald Trump ein Gesprächspartner: Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un. (picture-alliance / dpa / MAXPPP)
    In dem Reuters-Interview kündigte Trump zudem an, das Weltklima-Abkommen im Falle seiner Präsidentschaft neu auszuhandeln. Es sei unfair gegenüber den USA. Ohnehin würden sich Länder wie China nicht an die Vereinbarungen halten. Eine Neuverhandlung wäre ein schwerer Rückschlag für das Projekt, das eine Begrenzung der Treibhausgase vorsieht. Die Regierung des scheidenden Präsidenten Barack Obama hatte zugesagt, das Abkommen noch zu ratifizieren.
    "Bankenregulierung hat negativen Einfluss"
    Die nach der Finanzkrise von 2008 erlassenen Regeln für eine stärkere Regulierung der US-Banken will Trump im Falle seines Sieges fast komplett aufheben. Die sogenannten Dodd-Frank-Gesetze hätten einen negativen Einfluss auf die Branche, meinte der Präsidentschaftsanwärter. Sie machten es den Bankern schwer, Menschen Geld zu leihen, damit diese Arbeitsplätze schaffen könnten.
    Der einzige verbliebene Präsidentschaftsanwärter der Republikaner verzeichnete ungeachtet seiner umstrittenen Positionen eine weiteren Erfolg bei den Vorwahlen: Trump gewann auch im Bundesstaat Oregon.