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DOSB-Stasikommission
Causa Steuer wirft Fragen auf

Die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Dagmar Freitag(SPD), fordert vom Deutschen Olympischen Sportbund mehr Transparenz im Fall Ingo Steuer. Dieser habe sich bisher nicht ausreichend von seiner Stasi-Vergangenheit distanziert, kritisierte Freitag im DLF. Dennoch empfiehlt der DOSB, den Eiskunstlauftrainer wieder mit Bundesmitteln zu fördern.

Dagmar Freitag im Gespräch mit Bastian Rudde | 27.07.2014
    Dagmar Freitag (SPD) hofft, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bald die konkreten Gründe öffentlich macht, die zur Neubewertung der Causa Ingo Steuer geführt haben. Erst dann könne man den Fall umfassend einordnen, sagte die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses im Deutschlandfunk. Der DOSB hatte vergangene Woche die Empfehlung verkündet, Eiskunstlauf-Trainer Ingo Steuer könne wieder aus Bundesmitteln gefördert werden. 2006 hatte das Bundesinnenministerium entschieden, dass der ehemalige Inoffizielle Mitarbeiter der Stasi nicht mehr aus Steuergeldern finanziert werde.
    Wunsch nach deutlicherer Distanzierung
    Selbstverständlich habe auch Ingo Steuer einen Anspruch auf Resozialisierung, sagte Dagmar Freitag. Allerdings seien ihr keine neuen überzeugenden Argumente bekannt, die darauf hinweisen, dass der Chemnitzer sich heute anders zu seiner Stasi-Vergangenheit verhält als noch 2006: "Seine bisherigen Distanzierungen - so weit sie mir bekannt sind - waren ja eher verhaltener Natur. Da müssten schon etwas stärkere Zeichen kommen, um wirklich von einer Veränderung auch in der Persönlichkeitsstruktur sprechen zu können."
    An den DOSB richtete Dagmar Freitag die Forderung, den Fall transparenter zu handhaben. Außerdem sei sie gespannt darauf, wie das Bundesinnenministerium auf die Empfehlung des DOSB reagieren werde.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 27. Januar 2015 als Audio-on-demand abrufen.