Freitag, 10. Mai 2024

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Erinnern, nicht vergessen
Probleme polnischer Gedenkstätten in Treblinka, Sobibor, Belzec

Auschwitz ist das Symbol nationalsozialistischer Vernichtungspolitik auf polnischem Boden. Viel weniger Aufmerksamkeit finden die Vernichtungslager im Osten Polens, in denen mindestens 1,7 Millionen Menschen ermordet, die Spuren aber noch zu Kriegszeiten von den Deutschen verwischt wurden. Welche Rolle spielt die Auseinandersetzung mit diesen Orten im deutsch-polnischen Dialog?

Am Mikrofon: Martin Sander | 09.10.2015
    Philip Bialowitz, einer der wenigen Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Sobibor, erkennt auf den Bildern einer Ausstellung in der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz einen seiner Peiniger.
    Philip Bialowitz, einer der wenigen Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Sobibor, erkennt auf den Bildern einer Ausstellung in der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz einen seiner Peiniger. (Christoph Löffler)
    Die historische Bedeutung dieser Lager ist immens, das Besucherinteresse hoch. Doch die Gedenkanlagen sind in schlechtem Zustand - eine Finanzierung des Erhalts ist ungewiss. Wie sieht internationale Bildungsarbeit in diesen Gedenkstätten aus? Welche Rolle spielt die Bundesrepublik bei der Unterstützung der Gedenkstätten auf polnischem Boden?
    Es diskutieren:
    • Katrin Stoll, Holocaustforscherin am Deutschen Historischen Institut Warschau
    • Krzysztof Ruchniewicz, Historiker und Leiter des Willy-Brandt-Zentrums der Universität Breslau
    • Kamil Majchrzak, Antifa-Aktivist in Polen und Deutschland, Mitglied der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
    • Thomas Lutz, Leiter des Gedenkstättenreferats der Topographie des Terrors in Berlin
    Kerzen brennen am 14.10.2013 vor der Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Sobibor, um an die Opfer zu erinnern, die dort im Zweiten Weltkrieg umgebracht wurden.
    Die Gedenkstätte des ehemaligen Vernichtungslagers Sobibor, wo SS-Leute ab 1942 250.000 Juden und Roma in die Gaskammern trieben. (AFP / Janek Skarzynski)