Tierschutzverstöße seien nicht hinnehmbar, teilte das Verbraucherschutzministerium mit. Man erwarte ein hartes Eingreifen der zuständigen Behörden. Die oppositionellen Landes-Grünen forderten mehr Kontrollen und Videoüberwachung. Das seien alles keine bedauerlichen Einzelfälle. Der zuständige Landrat Scherf äußerte sich "schockiert". Dass kranke Tiere angeliefert und geschlachtet worden sein sollen, zeige die kriminelle Energie, die dahinterstecke, sagte der zuständige Grünen-Politiker dem Bayerischen Rundfunk. Am Dienstag hatten die Behörden den Schlachthof im Landkreis Miltenberg geschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Zudem wurde die amtliche Tierärztin vorläufig von ihren Aufgaben entbunden. Erst vor zwei Wochen gab es einen ähnlichen Fall in Aschaffenburg.
Tierschutzorganisation hatte dem Landratsamt teils verstörende Aufnahmen zukommen lassen. Es gehe um die systematische Schlachtung von kranken und schwer verletzten Rindern, hieß es. Dieses Fleisch dürfe gar nicht in den Handel kommen, weil es eine Gesundheitsgefahr für Menschen darstellen könne. Die Videos zeigen nach Informationen des Bayerischen Rundfunks Rinder, die kaum laufen konnten und nicht mehr transportfähig waren. Der Bayerische Bauernverband äußerte sich besorgt. Jeder weitere Betrieb, der wegfalle, bedeute für die Landwirte vor Ort, dass ihre Tiere einen weiteren Weg zur Schlachtung zurücklegen müssten.
Diese Nachricht wurde am 03.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.