Donnerstag, 28. März 2024

Völkermord in Ruanda
EU und UNO begrüßen Verhaftung eines flüchtigen Angeklagten

Die Europäische Union hat die Verhaftung eines mutmaßlichen Haupttäters des Völkermords in Ruanda begrüßt.

27.05.2023
    Ein Fahndungsfoto zeigt zehn Tatverdächtige von Ruanda. Die drei ersten sind ausgestrichen.
    Fahndungsfoto mit Fulgence Kayishema als einem von zahlreichen Tatverdächtigen (AFP / SIMON WOHLFAHRT)
    Für Frieden, Sicherheit und Gerechtigkeit sei es unerlässlich, dass die Taten nicht ungestraft blieben, teilte der Auswärtige Dienst der EU in Brüssel mit. Zuvor hatte bereits UNO-Menschenrechtskommissar Türk von einem Sieg für die Gerechtigkeit gesprochen und die Hoffnung bekundet, dass der Prozess den Überlebenden etwas Trost spende. Gestern hatte das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in Ruanda die in Südafrika erfolgte Verhaftung des ehemaligen Polizisten Fulgence Kayishema bekanntgegeben. Er soll 1994 den Mord an etwa 2.000 Tutsi angeordnet haben, die in einer Kirche Schutz gesucht hatten und war seit über 20 Jahren auf der Flucht. Die Anklage lautet unter anderem auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
    Während des Völkermords hatten Milizen der Hutu-Mehrheit Massenmorde an der Volksgruppe der Tutsi verübt. Schätzungen zufolge wurden damals etwa 800.000 Menschen umgebracht. Hunderttausende wurden Opfer sexueller Gewalt.
    Diese Nachricht wurde am 27.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.