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Exekutivkomitee tagt
Wegweisende Woche für die UEFA

Das UEFA-Exekutivkomitee trifft sich am 17. und 18. Juni zu einer Videokonferenz. Das Gremium muss viele Entscheidungen mit großer Tragweite treffen: Zur EM, zur Champions League sowie zum Frauenfußball.

Von Chaled Nahar | 12.06.2020
    Das Logo der UEFA an der Verbandszentrale in Nyon
    Das Logo der UEFA an der Verbandszentrale in Nyon (imago/Pius Koller)
    Eigentlich sollte in diesen Tagen an zwölf verschiedenen Orten die Europameisterschaft stattfinden. Durch die Verlegung ins kommende Jahr hat die UEFA nun Klärungsbedarf bei den manchen Spielorten.
    München hat frühzeitig bestätigt, weiter mit dabei zu sein. Unklar war die Lage dagegen zwischenzeitlich bei Rom, Amsterdam, Bilbao und Kopenhagen. Zumindest Amsterdam und Kopenhagen bestätigten inzwischen, dass sie Ausrichterstädte bleiben.
    Das Exekutivkomitee muss darüber hinaus weitere Länderspieltermine festlegen. Die EM-Playoffs müssen in die drei Länderspielfenster im Herbst passen, wie auch die sechs Spieltage der Nations League.
    Ein Plan der UEFA sieht in diesen Zeitfenstern nun teilweise jeweils drei Spiele vor, um alle Termine zu schaffen. Entweder werden die Gruppenspiele der Nations League in zwei der Länderspielfenster durchgezogen und das dritte Fenster für die Playoffs freigehalten - oder die Playoffspiele auf zwei der drei Fenster verteilt.
    Champions League und Europa League: Modus und Spielort offen
    Die restlichen Spiele der Champions League und der Europa League, in denen jeweils das Achtelfinale nur teilweise zu Ende gespielt worden sind, sollen jeweils an einem Ort ausgetragen werden. Es soll sozusagen Finalturniere geben, in denen möglicherweise im Viertel- und Halbfinale keine Rückspiele ausgetragen werden, um Zeit zu sparen.
    Für das Turnier der Champions League gilt Lissabon als favorisierter Austragungsort, für die Europa League eine Bewerbung aus Nordrhein-Westfalen von den Städten Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg. Gespielt werden soll im August. Ob und wie die ursprünglichen Finalorte Istanbul und Danzig entschädigt werden, ist unklar.
    Fragen zum Start der neuen Saison
    Die neue Saison im Europapokal wird frühestens Mitte Oktober beginnen können. Bis dahin gibt es zahlreiche Qualifikationsspiele auszutragen, bei denen unklar ist, ob es aus Zeitgründen vielleicht zu einem anderen Format kommt, beispielsweise ohne das Prinzip aus Hin- und Rückspiel. Die nationalen Ligen werden wohl erst nach dem ersten Länderspielwochenende Mitte September starten.
    Ihre Transferfenster werden die Ligen an dem Beginn der Champions League und der Europa League ausrichten.
    Champions League der Frauen braucht Format und Termine
    Die EM der Frauen ist bereits aus dem Jahr 2021 in das Jahr 2022 verlegt worden. Fragen gibt es dagegen noch zur Champions League der Frauen. Das für den 24. Mai in Wien vorgesehene Endspiel ist längst verschoben, der Wettbewerb ist vor dem Viertelfinale unterbrochen worden.
    Denkbar wäre auch hier ein Kurzturnier wie bei den Männern. Aus der Bundesliga sind noch Bayern München (gegen Olympique Lyon) und der VfL Wolfsburg (gegen Glasgow City) im Wettbewerb.
    U21-EM findet wohl 2022 statt
    Die Endrunde der U21-EM 2021 wurde bereits verschoben, ein neuer Termin ist allerdings noch offen. Das Turnier, das in Ungarn und Slowenien geplant war, soll UEFA-Plänen zu Folge in den Sommer 2022 verschoben werden.
    DFB-Vize Rainer Koch bei der Sitzung dabei
    Das UEFA-Exekutivkomitee ist das oberste ausführende Organ der UEFA und damit ein sehr mächtiges Gremium im europäischen Fußball. Der deutsche Fußball ist dort seit dem Kongress in Amsterdam im März 2020 durch DFB-Vizepräsident Rainer Koch wieder vertreten, nachdem der DFB durch den Rücktritt von Ex-Präsident Reinhard Grindel fast ein Jahr ohne Stimme im Exekutivkomitee gewesen war.
    Am Donnerstag (18.06.2020) wird das Gremium noch weitere Entscheidungen fällen, beispielsweise zur Auslosung der europäischen WM-Qualifikation.