Donnerstag, 09. Mai 2024

Gesellschaft
Experten schlagen Bundesbeauftragten gegen Muslimfeindlichkeit vor

In weiten Teilen der deutschen Bevölkerung gibt es nach Einschätzung von Fachleuten eine feindliche Haltung gegenüber Muslimen. Das ist ein Ergebnis aus dem Abschlussbericht des Unabhängigen Expertenkreises, der im September 2020 vom damaligen Innenminister Seehofer berufen wurde.

30.06.2023
    Hamburg: Eine deutsche Konvertitin mit Kopftuch, die Opfer eines tätlichen Übergriffes wurde, steht im Stadtteil St. Georg auf dem Bürgersteig. 898 antimuslimische Vorfälle hat die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit im vergangenen Jahr erfasst.
    Frauen, die durch ihr Kopftuch als Muslimin zu erkennen sind, berichten häufig von Anfeindungen. (picture alliance/dpa/Georg Wendt)
    Laut dem in Berlin vorgestellten Papier stimmt jeder Zweite in Deutschland muslimfeindlichen Aussagen zu. Die Experten fordern deshalb einen Sachverständigenrat und einen Bundesbeauftragten gegen Muslimfeindlichkeit.
    Unter diesem Begriff versteht der Bericht die Beobachtung, dass Muslimen pauschal rückständige und bedrohliche Eigenschaften zugeschrieben werden. Dadurch werde bewusst oder unbewusst eine Fremdheit oder sogar Feindlichkeit konstruiert. Vor allem kopftuchtragende Frauen berichten demnach von Anfeindungen in der Öffentlichkeit.
    Diese Nachricht wurde am 29.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.