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FIFA-Präsidentschaftswahl
Formiert sich noch Gegenwind?

Zwei Wochen sind es noch bis zur Wahl des Fifa-Präsidenten. Doch kaum jemand rechnet damit, dass Amtsinhaber Sepp Blatter nach 17 Jahren vom Thron gestoßen wird. Was Blatter gefährlich werden könnte, müsste von außen kommen, meint Thomas Kistner, sportpolitischer Experte von der "Süddeutschen Zeitung".

Thomas Kistner im Gespräch mit Philipp May |
    Der Präsident des Weltfußballverbandes FIFA, Sepp Blatter, schaut nachdenklich.
    Der Präsident des Weltfußballverbandes FIFA, Sepp Blatter (Soeren Stache, dpa/picture-alliance)
    "Innerhalb seiner Spezialdemokratie, die nichts als eine Wirtschaftsdiktatur ist, kann Blatter auf all die Stimmen der Zwergstaaten zählen", sagte Kistner im Deutschlandfunk.
    Stoplersteine auf Blatters Weg zur 5. Amtszeit könnten wenn, dann von außerhalb der Fifa gelegt werden, meint Kistner: "Da wird seit Jahren gegraben, vor allem von der amerikanischen Bundespolizei FBI." Hier liege die einzige echte Bedrohung.
    Zuletzt sei zu beobachten gewesen, dass Kräfte um den Herausforderer Prinz Ali aus Jordanien zu diesem Thema recherchiert hatten. "Man kann also gespannt sein, ob Prinz Ali am Ende doch noch kurz vor der Wahl doch noch auf Blatters Kurs umschwenkt oder ob kurz vor der Wahl doch noch aus Richtung von Ermittlern und Behörden noch irgendwas kommt."
    Der jordanische Prinz Ali, der Holländer Michael van Praag und der ehemalige Weltfußballer Luis Figo sind Blatters Kontrahenten. Kistner glaubt, dass Luis Figo seine Kandidatur noch vor der Wahl zurückziehen wird.
    Sollte Blatter wie erwartet gewählt werden, gehe der Kampf ums Erbe bald los, prognostiziert Kistner.
    Das vollständige Gespräch können Sie als Audio-on-Demand nachhören.