"Ich bin eine Schnecke auf Speed" hat Doris Dörrie in einem Feature kürzlich gesagt und wenn man sich das Leben und Wirken der bekannten Filmemacherin ansieht, entsteht der der Eindruck, dass mehr Speed als Schnecke dabei ist.
Wir haben noch länger mit Doris Dörrie gesprochen -
hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
Die Filmemacherin, Buchautorin, Unidozentin scheint ungebremst. Auch Corona kann ihrer Kreativität nichts anhaben. "Ich hatte ein Projekt im Sommer, das ist auf das nächste Jahr verschoben. Ich bin nicht böse, dann kann ich Dinge schreiben" , erzählte sie im Dlf.
Kein Leben ohne Kultur
Doris Dörrie weiß, dass sie in einer besonderen Situation ist. "Ich kann überhaupt nicht klagen." Auch wenn es ihr trotz Coronakrise persönlich gut geht, sieht sie den allgemeinen Umgang mit Kulturschaffenden schon sehr viel kritischer.
Sie selbst streamt viel, erfreut sich auch an der einen oder anderen digitalen Entdeckung und gibt immer noch jeden Tag Schreibtipps auf Instagram. "Ich kann wirklich von mir behaupten - dass ist das Allereinzige, was ich wirklich kann - , dass ich jedem innerhalb kürzester Zeit Schreiben beibringen kann."
Glückliche Biografie
Es seien die Erinnerungen, aus denen man unendlich schöpfen könne, so Dörrie. Ihre sind reichhaltig, räumt sie ein und " ich hatte unendlich großes Glück in meiner Biografie."
Die junge Generation der 20-Jährigen bedauert sie nicht nur, weil sie ausgebremst werden wegen Corona. "Die große Freiheit scheint mir sehr bedroht, nicht nur durch Corona, sondern auch durch politische, klimapolitische Entwicklungen, durch all das, was uns jetzt an die Gurgel geht."
Doris Dörrie: "Leben, Schreiben, Atmen - Eine Einladung zum Schreiben"
Diogenes Verlag Zürich, 2020. 288 Seiten, 18 Euro.
Diogenes Verlag Zürich, 2020. 288 Seiten, 18 Euro.