Altersversorgung
Früherer SPD-Vize Steinbrück fordert von seiner Partei mehr Mut bei der Reform der Rente

Die Debatte über die Reform der sozialen Sicherungssysteme hält an. Der frühere Bundesfinanzminister Steinbrück appellierte an seine Partei, die SPD, mehr Mut für Veränderungen bei der Rente aufzubringen. Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Adrian, äußerte Zweifel an den Erfolgsaussichten der von der Bundesregierung eingesetzten Rentenkommission.

    Peer Steinbrück sitzt während eines Interviews an einem Tisch.
    Peer Steinbrück (SPD), früherer Bundesfinanzminister und einst Kanzlerkandidat seiner Partei (picture alliance / Thomas Koehler / photothek.de / Thomas Koehler)
    Der einstige Kanzlerkandidat sagte der "Süddeutschen Zeitung", die Rente mit 63 sollte genauso abgeschafft werden wie die Mütterrente. Zudem müsse das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden. Steinbrück bezeichnete das im Dezember beschlossene Rentenpaket der Regierung als Fehler und kritisierte, dass sich die Jusos - anders als die Junge Union - nicht dagegen ausgesprochen hätten. Er warf der Jugendorganisation der SPD vor, die Interessen von 60- bis 100-Jährigen zu vertreten.
    Mitte Dezember hatte die Bundesregierung eine unabhängige Kommission eingesetzt, die bis zum Sommer Vorschläge für eine Reform der Rente machen soll. ‍Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Adrian, bezweifelt, dass das Gremium zu grundlegend neuen Erkenntnissen ​kommen wird. Adrian sagte der Welt am Sonntag, die ökonomischen Fakten lägen auf dem Tisch, die Experten seien sich weitgehend einig. So müsse man etwa in den Sozialversicherungen über faire Eigenbeteiligungen reden.
    Über Weihnachten hatte Kanzleramtsminister Frei, CDU, für die Idee geworben, das Renteneintrittsalter an die Beitragsjahre zu koppeln.
    Diese Nachricht wurde am 27.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.