Freitag, 19. April 2024

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Fußball-EM in Frankreich
"Hauptsache, die Kasse klingelt!"

Kritik? Fehlanzeige! Die UEFA feiert sich, ihre Rekordeinnahmen und bezeichnet die EM als großen Erfolg. "Hauptsache, die Kasse klingelt und das Turnier war schön, ansonsten herrscht Scheuklappentaktik bei der UEFA", sagte EM-Reporter Matthias Friebe im DLF.

Matthias Friebe im Gespräch mit Astrid Rawohl | 09.07.2016
    Frankreichs Torhüter Hugo Lloris hält einen Ball.
    Die EM als großer Erfolg - vor allem für die UEFA (Peter Kneffel, dpa picture-alliancec)
    "Die EM ist für die UEFA ein großer wirtschaftlicher Erfolg", erklärte Matthias Friebe, der für den DLF seit vier Wochen aus Frankreich von der Eurpoameisterschaft berichtet. Es sei das engste und spannendste Turnier der Geschichte gewesen, so die UEFA. Bei ihrer Abschluss-Pressekonferenz wurden stolz die Rekordzahlen präsentiert. Allen voran die Einnahmen: 800 Millionen Euro Gewinn werden es sein. Gründe dafür: "das vergrößerte Teilnehmerfeld, mehr Länder, mehr Spiele, mehr TV-Rechte, mehr Sponsoren."
    Darunter sei auch ein aserbaidschanischer Stromkonzern. In Baku werden bei der kommenden EM, die quer über das UEFA-Gebiet ausgetragen wird, vier Spiele stattfinden. "Zu der Menschenrechtslage wolle man nichts sagen", sagte Friebe. "Der Schauklappenmodus funktioniert. Immerhin hat die UEFA beschlossen, ein neues Transparenzkommitee einzuführen. Mehr als ein Schritt kann das aber auch nicht sein."
    "Funktionäre leiden körperlich, weil Platini fehlt"
    UEFA-Präsident Michel Platini
    Ex-UEFA-Präsident Michel Platini wurde von Funktionären vermisst (Sergey Guneev/dpa)
    Der gesperrte UEFA-Präsident Michel Platini sei stark vermisst worden, berichtete Friebe: "Ich hatte den Eindruck, dass die Funktionäre körperlich leiden, dass er nicht da ist." Er könne stolz sein auf dieses Turnier, betonten die Funktionäre, durch Platinis Einsatz wäre es so ein großer Erfolg gewesen und man sei mit Gedanken bei ihm.
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    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.