Reporter ohne Grenzen
Gaza-Streifen gefährlichster Einsatzort für Journalisten

Der Gazastreifen war in diesem Jahr der gefährlichste Arbeitsplatz für Journalisten weltweit. Wie die Organisation Reporter ohne Grenzen in ihrer Jahresbilanz ausführt, wurden weltweit 67 Medienschaffende getötet, 29 davon durch die israelische Armee in Gaza.

    Gaza-Stadt: Palästinenser tragen die Leichen von Journalisten, die bei einem israelischen Luftangriff getötet wurden, während ihrer Beisetzung vor dem Schifa-Krankenhaus.
    Der Gazastreifen ist laut Reporter ohne Grenzen der weltweit gefährlichste Einsatzort für Medienschaffende. (Jehad Alshrafi / AP / dpa / Jehad Alshrafi)
    Das zweitgefährlichste Land für Journalisten war demnach Mexiko, wo kriminelle Organisationen neun Beschäftigte gezielt getötet haben. Die Geschäftsführerin der deutschen Sektion von Reporter ohne Grenzen, Osterhaus, nannte die hohe Zahl erschreckend. Sie sei das Ergebnis systematischer Gewalt von Armeen, Milizen und kriminellen Netzwerken. Auch in Deutschland sollten jede tote Journalistin und jeder inhaftierte Reporter eine Mahnung sein. Wer Journalisten angreife, nehme allen das Recht, sich ungehindert zu informieren.

    Mehr als die Hälfte aller vermissten Journalisten in Syrien verschwunden

    Die Organisation berichtete zudem, dass die russische Armee in der Ukraine weiterhin gezielt ausländische wie ukrainische Reporter ins Visier nehme. Auch im Sudan sei Berichterstattung wegen des Bürgerkriegs zu einer lebensgefährlichen Arbeit geworden. In 62 Ländern seien zudem insgesamt 503 Reporter in Haft. Die meisten von ihnen (121) säßen in chinesischen Gefängnissen, gefolgt von Russland (48) und Myanmar (47). Russland halte darüber hinaus mit 26 Personen ukrainischer Nationalität mehr ausländische Journalisten gefangen als jeder andere Staat der Welt.
    In Syrien seien auch ein Jahr nach dem Sturz des früheren Diktators Assad viele Medienschaffende, die während seiner Herrschaft verschwanden, "weiterhin unauffindbar". Syrien sei damit das Land mit der höchsten Zahl an ungewissen Schicksalen in diesem Bereich. Mehr als ein Viertel aller weltweit vermissten Reporter sei dort verschwunden, erklärte ROG.
    Diese Nachricht wurde am 09.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.