"Zum Beispiel waren wir jetzt kürzlich in Afghanistan und haben Umfragen zur interkulturellen Kompetenz der Soldaten im Auslandseinsatz gemacht, aber gleichzeitig haben mein Kollege und ich auch Interviews durchgeführt, um zu sehen, wie die Soldaten mit einer fremden Kultur im Einsatzland umgehen, welches Vorwissen sie mitbringen, welche Informationsquellen sie nutzen, und auch, auf welche Probleme sie stoßen, wenn sie dann im Süden Kabuls oder in Kundus auf Patrouille gehen."
Dass Maren Tomforde einmal bei der Bundeswehr landen würde, konnte sie sich zu Beginn des Studiums nicht vorstellen:
"Nein, niemals (lacht...) Ich hatte natürlich schon Vorstellungen, was ich mit dem Studium machen möchte. Mir war immer schon klar, dass ich forschen möchte."
Für ihre Doktorarbeit recherchierte sie zwei Jahre lang in Thailand, in Berlin wertete sie die Daten aus, arbeitete an ihrer Promotion und schaute sich nebenbei nach einer Stelle um. Dann sah sie die Anzeige der Bundeswehr.
"Wir haben Soziologen, Politologen, Pädagogen, Psychologen... Ich bin die einzige Ethnologin hier, aber ich werde mit meinem Fachwissen auch ernst genommen, und das ist schön."
Auch bei Aufenthalten in den Auslandsstützpunkten der Bundeswehr, so hat sie den Eindruck, wird sie von den Soldaten als vollwertig anerkannt.
"Sie akzeptieren mich in der Hinsicht, dass sie sehen, dass ich Zeit mitbringe, dass ich mich mit ihnen unterhalte, dass ich einfach auch Interesse an ihrem Arbeitsalltag habe, dass ich nicht wie die meisten Besucher für drei, vier Stunden in so ein Feldlager komme, sondern dass ich auch mehrere Wochen da bin, mit auf Patrouille fahre, und mir einfach Zeit für Gespräche nehme."
Wenn Maren Tomforde bei der Bundeswehr in Afghanistan oder in Bosnien ist, wird die ansonsten zivile Mitarbeiterin des Wissenschaftlichen Institutes zur Soldatin - sie hat den Dienstrang eines Majors, ist bewaffnet und trägt Uniform, wenn sie zum Beispiel mit auf Streife fährt.
"In Bosnien-Herzegowina bin ich mit auf Patrouille gefahren und dann wurden wir von einer einheimischen Familie zum Kaffee eingeladen und wir waren recht viele Leute, wir waren glaube ich mehr als zehn, (..) und die Soldaten wollten eigentlich diese Einladung nicht annehmen, weil sie sich geschämt haben, bei einer relativ armen Familien mit so vielen Leuten dann einzufallen und die Gastfreundschaft dann auch in Anspruch zu nehmen."
Doch das Abschlagen der Einladung hätte die Familie in einer Kultur, in der Gastfreundschaft einen hohen Wert hat, möglicherweise arg verstimmt - also was tun? Nach kurzer Beratung mit Maren Tomforde entschied der Patrouillenführer, dass ein Teil der Gruppe die Einladung annimmt, der Rest wartet.
"Das war dann in dieser Situation ganz gut so, dass ich da vermitteln konnte."
Mittlerweile werden die für Auslandseinsätze vorgesehenen Soldaten mit speziellen Seminaren auf solche Situationen vorbereitet oder mit Handzetteln, die über Sitten und Gebräuche in den jeweiligen Ländern aufklären. Zwar hat die Bundeswehr eigene Hochschulen, doch bei Bedarf werden auch Akademiker von außerhalb eingestellt. Zuständig sind die vier Wehrbereichskommandos in Strausberg, Kiel, Düsseldorf und München. Dort besteht eigentlich ein Einstellungsstopp - doch der kann umgangen werden, wenn es dem Verteidigungsministerium und der Dienststelle notwendig erscheint, einen entsprechenden Spezialisten einzustellen. Auch Initiativbewerbungen können erfolgreich sein, zumindest werden sie geprüft, sagt Silvi Fröschke vom Wehrbereichskommando Ost.
"Je nachdem wie diese Prüfung ausgeht, kann es sogar sein, dass man auf den Bewerber zugeht und ein Angebot hat oder eine Nachfrage ob Interesse besteht, wenn wir denn Bedarf haben."
Ansonsten empfiehlt die für Einstellungen zuständige Juristin, sich auch auf den Internet-Seiten der Bundeswehr zu informieren oder auch bei den jeweiligen Wehrbereichskommandos nachzufragen. Zivile Mitarbeiter müssen neben den im öffentlichen Dienst üblichen Zugangsvoraussetzungen keine besondere körperliche Fitness nachweisen. Eines sollten sie allerdings, sagt Maren Tomforde:
"Man muss sicherlich die Offenheit mitbringen und sich überhaupt mit dem Thema Bundeswehr auseinanderzusetzen und die Offenheit haben, überhaupt mit Soldaten zusammen zu arbeiten und deren Sichtweisen auch zu akzeptieren."
Dass Maren Tomforde einmal bei der Bundeswehr landen würde, konnte sie sich zu Beginn des Studiums nicht vorstellen:
"Nein, niemals (lacht...) Ich hatte natürlich schon Vorstellungen, was ich mit dem Studium machen möchte. Mir war immer schon klar, dass ich forschen möchte."
Für ihre Doktorarbeit recherchierte sie zwei Jahre lang in Thailand, in Berlin wertete sie die Daten aus, arbeitete an ihrer Promotion und schaute sich nebenbei nach einer Stelle um. Dann sah sie die Anzeige der Bundeswehr.
"Wir haben Soziologen, Politologen, Pädagogen, Psychologen... Ich bin die einzige Ethnologin hier, aber ich werde mit meinem Fachwissen auch ernst genommen, und das ist schön."
Auch bei Aufenthalten in den Auslandsstützpunkten der Bundeswehr, so hat sie den Eindruck, wird sie von den Soldaten als vollwertig anerkannt.
"Sie akzeptieren mich in der Hinsicht, dass sie sehen, dass ich Zeit mitbringe, dass ich mich mit ihnen unterhalte, dass ich einfach auch Interesse an ihrem Arbeitsalltag habe, dass ich nicht wie die meisten Besucher für drei, vier Stunden in so ein Feldlager komme, sondern dass ich auch mehrere Wochen da bin, mit auf Patrouille fahre, und mir einfach Zeit für Gespräche nehme."
Wenn Maren Tomforde bei der Bundeswehr in Afghanistan oder in Bosnien ist, wird die ansonsten zivile Mitarbeiterin des Wissenschaftlichen Institutes zur Soldatin - sie hat den Dienstrang eines Majors, ist bewaffnet und trägt Uniform, wenn sie zum Beispiel mit auf Streife fährt.
"In Bosnien-Herzegowina bin ich mit auf Patrouille gefahren und dann wurden wir von einer einheimischen Familie zum Kaffee eingeladen und wir waren recht viele Leute, wir waren glaube ich mehr als zehn, (..) und die Soldaten wollten eigentlich diese Einladung nicht annehmen, weil sie sich geschämt haben, bei einer relativ armen Familien mit so vielen Leuten dann einzufallen und die Gastfreundschaft dann auch in Anspruch zu nehmen."
Doch das Abschlagen der Einladung hätte die Familie in einer Kultur, in der Gastfreundschaft einen hohen Wert hat, möglicherweise arg verstimmt - also was tun? Nach kurzer Beratung mit Maren Tomforde entschied der Patrouillenführer, dass ein Teil der Gruppe die Einladung annimmt, der Rest wartet.
"Das war dann in dieser Situation ganz gut so, dass ich da vermitteln konnte."
Mittlerweile werden die für Auslandseinsätze vorgesehenen Soldaten mit speziellen Seminaren auf solche Situationen vorbereitet oder mit Handzetteln, die über Sitten und Gebräuche in den jeweiligen Ländern aufklären. Zwar hat die Bundeswehr eigene Hochschulen, doch bei Bedarf werden auch Akademiker von außerhalb eingestellt. Zuständig sind die vier Wehrbereichskommandos in Strausberg, Kiel, Düsseldorf und München. Dort besteht eigentlich ein Einstellungsstopp - doch der kann umgangen werden, wenn es dem Verteidigungsministerium und der Dienststelle notwendig erscheint, einen entsprechenden Spezialisten einzustellen. Auch Initiativbewerbungen können erfolgreich sein, zumindest werden sie geprüft, sagt Silvi Fröschke vom Wehrbereichskommando Ost.
"Je nachdem wie diese Prüfung ausgeht, kann es sogar sein, dass man auf den Bewerber zugeht und ein Angebot hat oder eine Nachfrage ob Interesse besteht, wenn wir denn Bedarf haben."
Ansonsten empfiehlt die für Einstellungen zuständige Juristin, sich auch auf den Internet-Seiten der Bundeswehr zu informieren oder auch bei den jeweiligen Wehrbereichskommandos nachzufragen. Zivile Mitarbeiter müssen neben den im öffentlichen Dienst üblichen Zugangsvoraussetzungen keine besondere körperliche Fitness nachweisen. Eines sollten sie allerdings, sagt Maren Tomforde:
"Man muss sicherlich die Offenheit mitbringen und sich überhaupt mit dem Thema Bundeswehr auseinanderzusetzen und die Offenheit haben, überhaupt mit Soldaten zusammen zu arbeiten und deren Sichtweisen auch zu akzeptieren."