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Gemischte Lage nach erstem Quartal

Die Zeit der Umsatz- und Gewinnrekorde scheint bei den 30 DAX-Konzernen erst einmal vorbei. Im ersten Quartal haben sie 0,8 Prozent weniger umgesetzt als vor einem Jahr, ihr operatives Ergebnis hat sich sogar um drei Prozent abgeschwächt.

Von Brigitte Scholtes | 16.05.2013
    Die Euroschuldenkrise ist also doch zu spüren, meint Kapitalmarktexperte Ascan Iredi:

    "Bei uns sieht‘s natürlich immer noch sehr gut aus, aber in den Unternehmenszahlen kann man insgesamt schon das ein oder andere Problem erkennen."

    Das schlechtere Umfeld belastet einige Branchen stärker, wie etwa die Autoindustrie. Der Gewinn der DAX-Autokonzerne sank sogar um ein Viertel. Der Umsatz schrumpfte um gut drei Prozent. Doch BMW-Chef Norbert Reithofer ficht das nicht an. Er strebt für sein Unternehmen einen Absatzrekord im laufenden Jahr an:

    "Das wollen wir schaffen, obwohl unser Umfeld immer ungewisser und volatiler wird. All das trifft uns in unserem täglichen Geschäft, aber wir halten dagegen mit einer jungen, attraktiven Produktpalette."

    Das schlechtere Konjunkturumfeld trifft vor allem die Industrieunternehmen und weniger die Finanzbranche. Operativ steht auch die Commerzbank so schlecht nicht da, aber sie drücken ihre Altlasten. 2013 werde kein einfaches Jahr, hatte deren Vorstandschef Martin Blessing bei der Hauptversammlung angekündigt:

    "Eine verlässliche Aussage zur Ergebnisentwicklung 2013 ist deshalb schwierig."

    Leicht wird es auch deshalb nicht, weil die Bank in den nächsten Jahren bis zu 6000 Stellen abbauen will. In den ersten drei Monaten waren in allen 30 DAX-Konzernen 3,67 Millionen Menschen beschäftigt und damit 1,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aber immerhin jedes zweite Unternehmen beschäftigte Ende März schon weniger Mitarbeiter als ein Jahr zuvor.