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Griechenland
Deutlicher Wahlsieg für Tsipras

Der alte Ministerpräsident wird wohl auch der neue: In Griechenland hat Alexis Tsipras mit seiner Syriza-Partei die Parlamentswahl gewonnen. Noch am Wahlabend verständigte er sich mit der Partei "Unabhängige Griechen" darauf, die bisherige Koalition fortzusetzen. Schon heute könnte Tsipras als Ministerpräsident vereidigt werden.

21.09.2015
    Tsipras und Kamenos reißen auf einer Bühne zusammen die Hände hoch.
    Alexis Tsipras feiert mit Panos Kamenos seinen Wahlsieg in Athen (AFP / LOUISA GOULIAMAKI)
    Nach Auszählung fast aller Stimmen kommt die Syriza-Partei auf mehr als 35 Prozent der Stimmen. Da die stärkste Partei einen Bonus von 50 Mandaten erhält, bekommt Syriza 145 von 300 Parlamentssitzen, verfehlt damit allerdings die absolute Mehrheit. Syriza-Vorsitzender Alexis Tsipras schrieb auf Twitter, seine Partei habe damit ein klares Mandat für vier Jahre. Auch sei dieser Wahlsieg den "arbeitenden Klassen" gewidmet:
    In einer Rede erklärte Tsipras nach der Wahl, jetzt würden die Ärmel hochgekrempelt und hart gearbeitet. Griechenland habe wegen des Sparprogramms harte Zeiten vor sich. Um aus der Krise zu kommen, gebe es keine "magischen Lösungen". Er versprach aber, die sozial Schwachen zu schützen.
    Die konservative Nea Dimokratia erreichte bei der Parlamentswahl rund 28 Prozent der Stimmen und damit 75 Sitze. Parteichef Evangelos Meimarakis räumte die Niederlage ein. Drittstärkste Kraft wird die rechtsradikale "Goldene Morgenröte". Fünf weitere Parteien schafften den Einzug ins Parlament. Unter ihnen sind die sozialistische Pasok (17 Sitze) oder der liberalen Partei To Potami (elf Sitze).
    Tsipras war im August als Ministerpräsident zurückgetreten, nachdem ihm im Streit um die Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern ein Teil seiner Partei die Gefolgschaft verweigert hatte. In Brüssel forderte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz Tsipras zu einer raschen Regierungsbildung auf. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijssebloem stellte klar, er erwarte von der neue Regierung eine Fortsetzung des Reformprogramms.
    (at/tön)