Freitag, 03. Mai 2024

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Kämpfe im Sudan
Hilfsorganisationen wollen weiter vor Ort bleiben

Hilfsorganisationen haben angekündigt, trotz massiver Gefechte im Sudan bleiben zu wollen. Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Spoljaric-Egger, sagte im Deutschlandfunk, die Lage für alle Helfer vor Ort sei äußerst schwierig. Mitarbeiter des Roten Kreuzes hätten aber Zugang zu einzelnen Krankenhäusern erhalten.

22.04.2023
    Rauch über der sudanesischen Hauptstadt Khartum.
    Im Sudan ist ein Machtkampf ausgebrochen, viele Menschen fliehen aus der Hauptstadt Khartum. (IMAGO / Xinhua / IMAGO / Mohamed Khidir)
    Spoljaric-Egger forderte die Kriegsparteien auf, vollen Zugang zu gewähren, um dort Medizin und Trinkwasser bereitstellen zu können. Zur Versorgung der Verwundeten werde dringend eine Waffenruhe benötigt. Auch andere Hilfsorganisationen wie "Brot für die Welt", UNICEF sowie die Binnenflüchtlingshilfe der Vereinten Nationen sind weiter im Sudan vor Ort.
    Das gesamte Interview mit Mirjana Spoljaric Egger können Sie hier nachlesen.
    In dem nordostafrikanischen Land gehen die Kämpfe zwischen der Armee und einer Spezialeinheit unvermindert weiter. Mehrere seit Sonntag vereinbarte Feuerpausen wurden nicht eingehalten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden seit Ausbruch der Kämpfe am Samstag mindestens 296 Menschen getötet und mehr als 3.000 verletzt.

    Bundeskanzler Scholz: "Schwierige, bedrohliche Situation im Sudan"

    Die Bundesregierung befürchtet, dass die humanitären Tätigkeiten in dem Land zum Großteil eingestellt werden müssen. Bundeskanzler Scholz bewertete die Lage in dem Land als schwierig und bedrohlich. Der Krieg, der zwischen den Parteien ausgebrochen sei, sei sehr plötzlich über den Sudan gekommen, sagte er. Viele Menschen seien sehr verzweifelt. Gestern musste die Bundeswehr einen Versuch abbrechen, rund 150 deutsche Staatsbürger aus dem afrikanischen Land herauszubringen. Augenzeugen und Reportern vor Ort zufolge gingen die Kämpfe unvermindert weiter, obwohl mehrfach Feuerpausen vereinbart worden waren.
    Nachrichtenagenturen berichten von schweren Kämpfen in der Hauptstadt Khartum. Die Intensität der Luftangriffe auf Ziele in der Millionenstadt habe zugenommen, berichtete etwa ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur. Eigentlich hatten sich die Armee und die rivalisierende RSF-Miliz auf eine Waffenruhe verständigt, um Zivilisten die Flucht zu ermöglichen. Die Kämpfe gingen aber unvermindert weiter. Tausende Bewohnerinnen und Bewohner Karthums sollen trotzdem versucht haben, aus Khartum zu fliehen.
    Diese Nachricht wurde am 20.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.