Dienstag, 16. April 2024

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Hürde für zukünftige Orchestermusiker
Phänomen Probespiel

Ob Geiger, Klarinettist, Trompeter oder Schlagzeuger: wenn es um das Vorspiel für eine Stelle im Orchester geht, dürften junge Musikerinnen und Musiker wenigstens genauso viel Lampenfieber haben wie ihre Kollegen, die als Solisten erstmals eine große Bühne betreten. Und es steht viel auf dem Spiel.

Von Agnieszka Zagozdzon | 21.04.2014
    Fünf bis zehn Minuten hat ein Instrumentalist durchschnittlich Zeit, um sich in einem sogenannten Probespiel den Mitgliedern eines Orchesters, und damit den potenziellen künftigen Kollegen, vorzustellen. In den wenigen Minuten entscheidet sich ultimativ, ob sich die jahrelange harte Arbeit auszahlt und man eine der heiß begehrten Stellen bekommt – ein nicht unumstrittenes Auswahlverfahren. Für die Orchestermusiker ist das Probespiel eine letzte basisdemokratische Bastion. Denn anders als in ›normalen‹ Berufen dürfen sie sich ihre neuen Kolleginnen oder Kollegen selbst aussuchen. Doch was genau passiert bei einem Probespiel? Was müssen die Bewerber spielen? Worauf achten die Orchestermusiker und wie erleben die Probespielkandidaten die Minuten, die über ihr ganzes zukünftiges Berufsleben entscheiden können?