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IG Metall
Detlef Wetzel zum neuen Vorsitzenden gewählt

Deutschlands größte Einzelgewerkschaft, die IG Metall, hat einen neuen Vorsitzenden. Detlef Wetzel wurde zum Nachfolger von Berthold Huber gewählt.

25.11.2013
    Der bisherige Vize erhielt mit 75,5 Prozent Zustimmung das schwächste Ergebnis seit der Wahl von Jürgen Peters, der 2003 auf nur 66 Prozent Zustimmung gekommen war. Wetzel folgt auf Berthold Huber, der sein Amt an der Spitze der größten deutschen Einzelgewerkschaft zwei Jahre vor der Zeit aufgegeben hat.
    Für den Führungswechsel war eigens ein außerordentlicher Gewerkschaftstag einberufen worden. Wetzels Amtszeit endet daher bereits in zwei Jahren, wenn die Gewerkschaft zu ihrem nächsten ordentlichen Gewerkschaftstag in Frankfurt zusammenkommt. Im weiteren Verlauf des Kongresses soll mit dem Stuttgarter Bezirksleiter Jörg Hofmann zudem ein neuer Zweiter Vorsitzender gewählt werden.
    Detlef Wetzel wirkte bisher eher hinter den Kulissen. Einen Namen hat sich der gelernte Werkzeugmacher über die Gewerkschaftsgrenzen hinaus gemacht, etwa durch die Organisation politischer Kampagnen wie die zur Eindämmung von Zeitarbeit und Werkverträgen und den Umbau der Gewerkschaft. Dadurch wurde die einst schwerfällige Großorganisation attraktiver für neue Mitglieder und wächst als eine der wenigen Gewerkschaften wieder. Zugleich trieb Wetzel die Öffnung der IG Metall für Industriebereiche wie IT und erneuerbare Energien voran und baute die Präsenz in Servicebetrieben aus, in denen die Gewerkschaft zuvor kaum eine Rolle spielte.
    Das Schlimmste verhindert
    Huber hatte am Vortag eine positive Bilanz seiner sechsjährigen Amtszeit gezogen, die unter anderem von der Finanzkrise mit ihren verheerenden Auswirkungen geprägt war. "Die IG Metall hat in einem schwierigen Umfeld vieles erreicht und Gutes bewirkt", sagte er. Manchmal sei es aber auch nur gelungen, gerade das Schlimmste zu verhindern.