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Hebammen-Mangel
Immer weniger Geburtshilfe-Stationen - viele Regionen bereits ohne Kreißsaal

Die Zahl der Geburtshilfe-Stationen nimmt bundesweit ab.

    "Kreißsaal" steht am 06.08.2015 in Berlin auf der Tür in einem Krankenhaus.
    Krankenhäuser in Deutschland halten aufgrund von Personalmangel immer weniger Geburtshilfe-Stationen vor. (dpa / picture alliance / Jens Kalaene)
    Viele Regionen stehen bereits ganz ohne da. In Thüringen teilte der Klinik-Betreiber Regiomed mit, der Kreißsaal im Krankenhaus Sonneberg werde Ende August vorerst geschlossen. Alle Bemühungen neue Ärzte und Hebammen für die Abteilung zu gewinnen, seien in den letzten Jahren gescheitert. Zuvor waren allein in Thüringen mehrere Einrichtungen geschlossen worden. Zum 1. Juli wurden im brandenburgischen Eisenhüttenstadt und im bayerischen Rothenburg die klinischen Geburtshilfen eingestellt, am Marien-Krankenhaus Lübeck steht der Wegzug der Abteilung Mitte des Monats bevor, in Halle/Westfalen laufen Planungen für eine Schließung.
    Nach Angaben des Deutschen Hebammen-Verbands gab es 1991 noch fast 1.200 Krankenhäuser mit Geburtshilfen, 2020 waren es nur noch rund 620. Das entspricht einem Rückgang um ungefähr der Hälfte. Gründe seien vor allem Personalmangel und schlechte Arbeitsbedingungen, heißt es.
    Diese Nachricht wurde am 06.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.