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Is was?!
Der satirische Wochenrückblick

Facebook erklärte kurzzeitig zwei Millionen Nutzer für tot - inklusive des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg. Der Wissenschaftler Stephen Hawking erklärte, dass die Menschheit dringend einen neuen Planeten bräuchte, um dauerhaft fortbestehen zu können. Und Bob Dylan erklärte, dass er nicht nach Stockholm kommen werde, um den Nobelpreis für Literatur abzuholen.

Von Stefan Reusch | 18.11.2016
    US-Präsident Obama zeichnet Bob Dylan mit der Freiheitsmedaille aus
    Da kam er noch persönlich vorbei: Bob Dylan bei seiner Auszeichnung mit der Freiheitsmedaille im Jahr 2012 (Imago)
    Die Digitale Revolution frisst ihre Kinder. Facebook erklärte zwei Millionen Nutzer für tot. Darunter auch seinen Gründer Mark Zuckerberg. Der hatte einige Stunden zuvor noch behauptet: "Mehr als 99 Prozent des Contents, den Leute auf Facebook sehen, ist echt." Ob bei Zuckerberg die Freude überwog oder doch die Niedergeschlagenheit, darüber, dass er wohlauf war – wir wissen es nicht.
    Zu neuen Planeten
    Und wie es mit ihm weitergeht? Und überhaupt? Kompetenz in Sachen Zukunft: Stephen Hawking, bitte. Der Astrophysiker prophezeit der Menschheit: "Wir überleben auf der Erde keine 1.000 Jahre mehr!"
    Naja, mir persönlich wär das schon fast zu lang. Kriegste erst mit 900 noch was Jahren Rente, und, nee.
    Hawking weiter: "Es muss ein neuer Planet gefunden werden, auf dem die Menschheit fortbestehen kann, wenn die Erde nicht mehr bewohnbar ist."
    Bis dahin haben wir ja noch Zeit.
    Da wurde doch ein Planet entdeckt, vor kurzem, ganz schön: über 20 Grad warm, jede Menge Wasser, und ein Jahr ist zwei Monate kürzer als hier, gibt's früher Weihnachtsgeld. Dann hat man ruckzuck die lange Anreise wieder drin. 5,7 Billiarden Kilometer! da kann der Hybridmotor mal zeigen, was er drauf hat. Hoffentlich gibt's dann da so was wie eine Willkommenskultur.
    Der abwesende Dylan
    Der Künstler Gerhard Richter findet die Willkommenskultur nicht so doll. Die sei "verlogen" und "unnatürlich". Sagt er. Und: "Ich habe nie etwas gegen Ausländer gehabt, lade aber nur Menschen zum Essen ein, die ich kenne."
    Äh, was nun das eine mit dem anderen... Ach übrigens, im Februar 1961 floh Gerhard Richter aus der DDR. Er floh sicherlich auf Einladung von jemandem. Ein gemeinsames Essen wird angestanden haben.
    Im Klischee ist es doch so: Der Künstler flieht Einladungen. Er feiert im Stillen, siehe: Bob Dylan, Dylan wird den Nobelpreis für Literatur nicht persönlich entgegennehmen, teilte er jetzt der Schwedischen Akademie mit. Der traut sich was. Erst geht er nicht ans Telefon, und jetzt: überweist mir die Kohle. Ob es so für ihn auf der Karriereleiter weiter nach oben gehen wird. Der ZDF-Fernsehgarten soll ihn bereits ausgeladen haben.
    Trump frisst Kreise
    Der sollte doch froh sein, wenn er aus seinem Amerika da mal rauskommt. Wegen Trump. Das Ansehen der USA ist bereits jetzt durch und durch trumponiert. Durch Trump ramponiert. Aber jetzt macht der Mann einen auf Kreidefresser. Weil er Geschäftsmann ist und weiß: "Hüte dich, deine Feinde zu hassen, denn es trübt dein Urteilsvermögen."
    Sagte Don Corleone, der Pate. Der ja auch wie Trump viel Wert auf die Familie legte. Und wenn Trumps Töchterchen mal einen Armreif werbeträchtig in die Kamera hält, ja und, hätte sie Handschellen anziehen sollen. Dazu ist es entschieden zu früh.
    Warten wir doch ab, und wenn's ganz schief läuft, ziehen wir um. 5,7 Billiarden Kilometer. So weit ist das auch nicht.