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Islamfeindliche Proteste
Gegendemonstranten stoppen "Pegida"

In Dresden sind tausende Demonstranten aus unterschiedlichen Lagern auf die Straße gegangen, um für und gegen die deutsche Asylpolitik zu protestieren. Der Zug von etwa 7.500 Asylgegnern durch die Innenstadt wurde von mehr als 1.000 Gegendemonstranten gestoppt. Die Polizei spricht von einer hitzigen Atmosphäre.

02.12.2014
    Sammelbecken für unterschiedlichste Forderungen: Pegida-Demo in Dresden
    Sammelbecken für unterschiedlichste Forderungen: Pegida-Demo in Dresden (dpa/picture alliance/Matthias Hiekel)
    Nach einer Straßenblockade musste das Bündnis der Asylgegner, in dem erneut Rechtsextreme mitliefen, abdrehen und zum Ausgangspunkt zurückkehren. Viele von ihnen trugen einem MDR-Reporter zufolge Deutschland-Fahnen bei sich. Während des Demonstrationszuges am Elbufer entlang Richtung Theaterplatz riefen sie im Chor "Wir sind das Volk".
    Deutschlandradio-Korrespondentin Nadine Lindner berichtete von einer gemischten Teilnehmergruppe. Neben unauffälligen Personen im Alter von Mitte 50 seien auch junge Männer und Frauen dabei gewesen, die die unter Neonazis beliebte Markenkleidung von Thor Steinar trugen. Auch ein umstrittenes AfD-Mitglied, das Kontakte zu Jugendorganisationen der rechtsextremen NPD habe, sei mitgelaufen.
    Polizei: "Deutlich hitziger als zuvor"
    An der Semperoper befestigten Gegendemonstranten ein großes Transparent mit der Aufschrift "Für eine weltoffene Gesellschaft". Die Polizei hatte rund 500 Beamte im Einsatz und ließ Proteste in Sicht- und Hörweite zu. "Es war deutlich hitziger als in den letzten Wochen", sagte ein Sprecher. Allerdings konnten die Sicherheitskräfte beide Lager trennen, zu Ausschreitungen kam es nicht.
    In Dresden demonstrieren seit Wochen in regelmäßigen Abständen mehrere tausend Menschen gegen eine von ihnen befürchtete Islamisierung. Zu den Kundgebungen hat das sogenannte Pegida-Bündnis ("Patriotische Europäer gegen Islamisierung des Abendlandes") aufgerufen.
    (fwa/nza)