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Israel
Streit um Zukunft der Siedler

Es waren Äußerungen Benjamin Netanjahus beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos, die für Aufregung und politische Zerwürfnisse sorgen: Sollte es einen palästinensischen Staat geben, so wolle er dafür sorgen, dass die jüdischen Siedler dort bleiben könnten. Die Siedlerpartei lehnt solche Gedanken grundsätzlich ab - die nächste Koalitionskrise droht.

Von Torsten Teichmann | 30.01.2014
    Es ist ein neues Kapitel, das Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos in Sachen Nahostkonflikt aufgeschlagen hat. Dort erklärte er mit Blick auf die Siedler, dass er in einem Punkt gegenüber den USA und Palästinensern mit Blick nicht zu Zugeständnissen bereit sei: "Ich habe nicht vor, auch nur einen Israeli zu entwurzeln."
    Danach schrieb der israelischer Online-Dienst "Times of Israel", Netanjahu wolle durchsetzen, dass jüdische Siedler in einem neu gegründeten palästinensischen Staat bleiben dürfen - unter palästinensischer Herrschaft.
    Wirtschaftsminister Naftali Bennett von der Siedlerpartei. Die nationalreligiösen Partei "Jüdisches Haus" reagierte zornig und warf dem Regierungschef massiv einen "moralischen Richtungsverlust" vor. Jetzt soll sich der Wirtschaftsminister entschuldigen, sonst - so Netanjahu - könne man auch eine Koalition ohne die Siedlerpartei gründen.