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JahresROCKBlick 2018
Totgesagte leben länger

Rockmusik ist längst nicht tot, sie riecht nur ein wenig komisch. Allen herbeigschriebenen Trends zum Trotz erscheinen unbeirrt weiter handbespielte Alben, die alles haben, was gut gemachte Rockmusik ausmacht: Tempo, Druck, Wut und Witz. Und Schuld ist an Allem irgendwie wieder Chuck Berry.

Am Mikrofon: Tim Schauen | 30.12.2018
    Rolling Stones-Gitarrist Keith Richards bei einem Konzert in Hamburg 2017.
    Rolling Stones-Gitarrist Keith Richards bei einem Konzert in Hamburg 2017. (dpa / picture alliance / Carsten Rehder)
    Okay, Chuck Berry ist tot. Aber er gilt weiter als einer der Urväter der Rockmusik. Keth Richards ist auch schon 75 Jahre alt, Ozzy Osbourne eben 70 geworden - was er selbst nicht gedacht hätte. Aber seit der Erfindung der Rockmusik hat sich einiges getan. Früher war es einfach, den Überblick zu behalten: The Beatles oder The Rolling Stones, doch inzwischen gibt es Rock, Hardrock, Softrock, Torfrock, Metalcore, Surfrock, Doom-Metal oder Stoner Rock und, und, und. Schwer, den Überblick zu behalten.
    Die Tatsache, dass "der Hip Hop" mehr Downloads verkauft, darf nicht als einziges Indiz gelten. Denn Rockmusik, gerade progressive, ist schon noch in gesamten Alben konzipiert. Rockmusik ist nicht tot, nur derzeit nicht sonderlich innovativ, sondern vielmehr mal wieder rückwärtsgewandt. Doch es gibt frohe Botschaft: Musik von jungen Bands mit Gitarren! Es gibt sie! Man muss nur genau hinhören.
    LIZZARD aus Frankreich zum Beispiel, oder Spidergawd aus Norwegen. Überhaupt, warum ist Norwegen das gelobte Land lebendiger Rockmusik?
    Aber auch deutsche Band spielen hart, schnell und laut, ein richtigs Brett, wie die gleichnamige Hamburger Band.