Sonntag, 05. Mai 2024

Archiv

Jazz Live
Jason Moran & The Bandwagon

"Ich bin ein moderner Pianist, kein Pionier, kein Avantgardist. Ich lade alte Dinge mit neuen Ideen auf", sagt Jason Moran. Und er demonstriert diese Selbsteinschätzung oft gleich zu Beginn eines Konzerts auf die stets gleiche Art und Weise: mit einer gesampelten, um historische Zitate bereicherten Einleitung.

Mit Karsten Mützelfeldt | 09.12.2014
    Pianist Jason Moran am 05 August, 2012 in Newport, Rhode Island beim Newport Jazz Festival, auf dem Klavier.
    Der Pianist Jason Moran (AFP / Eva Hambach)
    Moran zählt zu den wenigen, die den Hype der Young Lions - der jungen und weitgehend konservativen Interpreten des Neo-Bop vom Schlage eines Wynton Marsalis - kreativ überlebt haben und eine vollkommen eigenständige Handschrift aufweisen. In kürzester Zeit kann der US-Amerikaner vom Stride zum Freejazz-Piano wechseln, jederzeit die komplett verinnerlichte Jazzgeschichte abrufen und sie in neuem Licht erscheinen lassen. Kurzen Querverweisen oder Fußnoten gleich weckt er Reminiszenzen an Duke Ellington, Art Tatum, Fats Waller, Teddy Wilson, Thelonious Monk, an Morans Mentoren Andrew Hill und Jaki Byard, aber auch an Dave Brubeck und Keith Jarrett.
    Dabei verlässt sich Moran auf ein eingespieltes Team, auf seine seit 14 Jahren in unveränderter Besetzung spielende Formation "The Bandwagon" mit dem Bassisten Tarus Mateen und dem Schlagzeuger Nasheet Waits.
    Jason Moran & The Bandwagon
    Jason Moran, Piano
    Tarus Mateen, Bass
    Nasheet Waits, Schlagzeug
    Aufnahme vom 2.11.14 beim Jazzfest Berlin.