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JazzFacts
Der Kontrabassist Robert Landfermann

Wohl kein anderer deutscher Jazz-Bassist hat in den letzten fünf Jahren an mehr CD-Produktionen mitgewirkt als er, keiner eine so rasante Entwicklung durchgemacht wie Robert Landfermann. Vom Konzertexamen bei Dieter Manderscheid bis zum eigenen Lehrstuhl in Essen brauchte der heute 33-jährige Kölner nur zwei Jahre.

Von Odilo Clausnitzer | 31.03.2016
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    Das Pablo Held Trio: Pablo Held, Robert Landfermann, Jonas Burgwinkel (von links) (Konstantin Kern)
    Als Teil des Pablo Held Trios hat er neue deutsche Jazzgeschichte geschrieben. Zusammen mit dessen Schlagzeuger Jonas Burgwinkel bildet er ein explosives und viel gesuchtes Rhythmusgespann. Mit dem Berliner Trommler Christian Lillinger hat er außerdem eine experimentierfreudige kreative Partnerschaft etabliert. Als Mitglied der Musikerinitiative "Klaeng" prägt Robert Landfermann die Geschicke der Kölner Jazzszene.
    Mit Preisen wurde er überhäuft. Mittlerweile zieren die Namen von Bandleadern und Solisten wie John Scofield, Chris Potter und Joachim Kühn seine musikalische Vita. Aber auch in eigener Regie hat der Bassist inzwischen eine ganze Reihe von Projekten realisiert. Mit "Null" veröffentlichte er gar eine unbegleitete Solo-CD.
    Landfermanns Bassspiel ist, gezupft wie gestrichen, traumhaft wendig. Sein Selbstverständnis ähnelt dabei nicht zufällig dem eines guten Fußballers: Mit Umsicht, Timing, Raumgespür und dem Sinn für Attacke empfiehlt er sich als enorm gestaltungsstarken Teamplayer. Besonders markant: sein Umgang mit einer zusätzlichen tiefen Saite, mit der er ungewohnte Impulse setzt.
    Seine jüngste, im Deutschlandfunk entstandene Quintett-Produktion "Night will fall" zeigt Landfermann auch als nuancenreichen Komponisten. Im Gespräch erläutert er seine musikalische Welt.