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JazzFacts
Zwischen Intellekt und Groove

Er gilt als eine der richtungweisenden Persönlichkeiten des aktuellen Jazz: Steve Lehman, 37-jähriger Altsaxofonist, Komponist und Bandleader aus New York. Sein ambitionierter Weg zwischen Improvisation und Komposition hat die Verbindung dieser zwei Welten auf eine neue Stufe gehoben.

Von Odilo Clausnitzer | 20.08.2015
    Die Band "Steve Lehmann Octet" in Portugal im Jahre 2011.
    Die Band "Steve Lehmann Octet" in Portugal im Jahre 2011. (picture-alliance / dpa / Estela Silva)
    Lehmans Studium bei Jackie McLean und Anthony Braxton lehrte ihn das versierte Spiel über herkömmliche Formabläufe ebenso wie die Fähigkeit, großangelegte und visionäre Konzeptionen zu entwickeln. Im kollektiven Trio "Fieldwork" mit Vijay Iyer und Tyshawn Sorey, im eigenen Quartett oder Quintett entwickelte er eine hochkomplexe, zugleich abstrakte und groovelastige Klangsprache. Seine Oktett-Platte "Travail, Transformation And Flow" wurde von der New York Times zum Jazzalbum des Jahres 2009 gekürt. Das Nachfolgewerk "Mise en Abîme" hob die Los Angeles Times 2014 auf die gleiche Position.
    Während sich Lehman mit dieser Oktett-Musik unter anderem auf die Theorien des zeitgenössischen Komponisten Gerard Grisay bezieht, pflegt er mit seinem Trio einen deutlich von der Tradition inspirierten Powerjazz.