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Katerstimmung auf dem Campus

Freiwillig haben sie sich nicht zusammen getan, die beiden Unis in Duisburg und Essen. Bei den studentischen Radiogruppen sieht dies ganz anders aus. Der Verein Campus FM aus Essen mag nicht mit der Radiogruppe aus Duisburg fusionieren. Gefunkt wird nun separat und das, obwohl die zwei Gruppen eigentlich das Gleiche wollen. Radio machen!

Von Kai Toss | 24.02.2004
    Beide habe bereits auf der Frequenz von ct 96,9 in Bochum die Sendung Campus Rhein Ruhr gemacht. Über - so Frank Hartung vom Vorstand der Essener Unifunker - den größten Campus in Deutschland. Von Dortmund bis Duisburg reiche der. Das vereinigte studentische Ruhrgebiet. Visionär also?

    Vielleicht sind wir das schon, ja! Hm, das kann man sagen.

    Nun ist das mit der Vision von der Uniradio-Fusion so eine Sache, weil sie vor allem einer sieht. Frank Hartung nämlich. Mit dem wollen die Duisburger Radiomacher nicht so recht - oder sie können nicht. Warum? Erklärungsversuche. Linda Groß:

    Ja man kann erst mal sagen aus unterschiedlichen, äh, ähm, oder aus, ähm, verschiedenen Beweggründen oder unterschiedlichen Motivationen und Intentionen und Interessen, ähm, zum einen - ja, soll ich das noch konkreter sagen?

    Noch konkreter? Warum nicht?

    Da gings dann halt darum, dass wir für jeden Standort einen Programmverantwortlichen haben wollten, der darauf aufpasst, was aus diesem Standort gesendet wird oder produziert wird, damit sich vor Ort jemand darum kümmert. Die Essener Seite wollte nur einen Programmverantwortlichen haben.

    Vertrauensverlust, Endlosdiskussionen, radiophone Doppelspitze ja oder nein, Strukturen mit einem oder zwei Chefs. Jedenfalls die Rote Lampe im Sendestudio wird nicht gemeinsam leuchten. Der Vorwurf: Die Essener wollen die Duisburger Radiomacher schlucken. Eine Uni, zwei - ja man kann sagen verfeindete Radiogruppen. Woran erinnert das Filmfreunde? Wohl an den Film das Leben des Brian. Frank Hartung aus Essen und anschließend Linda Groß aus Duisburg:

    Ja, es haperte z.B. an diesem Punkt, dass wir eine Redaktion mit einer Verantwortung aufbauen wollten, gleich das Ganze als einen Campus ansehen. Das ist es ja auch. Es ist eine Hochschule, während man Duisburg eher dieses separatistische Denken drauf hatte.

    Also meine persönliche Meinung ist, wenn ich jetzt noch weiter beim Radio bleibe, dass wir so lange nicht mit Essen zusammen arbeiten werden, wie dieser Vorstand dort agiert. Wenn dieser Vorstand sich irgendwann mal ändert, wechselt oder wenn da Zugeständnisse kommen, dann werden wir auch wieder auf die Essener zugehen. Unter einem anderen Vorstand werden wir auf jeden Fall kooperieren. Oder es wieder versuchen, sagen wir es so.

    Nun werden die Essener, denen die Duisburger unkorrektes Verhalten im Vorstand vorwerfen, was die Essener bestreiten, mit dem Radioprogramm um den Essener Campus der Universität Duisburg Essen beginnen, während die Duisburger in Duisburg ein eigenes Programm im Internet starten wollen.

    Das soll erst einmal im Uninetzwerk zu empfangen sein, somit die Studenten auch in den Wohnheimen und so ansprechen. Da sehen wir unser zukünftiges Klientel in Anführungszeichen

    Fakt ist: In zahlreichen Nachbarstädten laufen die Campusradios bereits. An der Universität Duisburg-Essen sieht es aber düster aus mit der Fusion der Radiomacher. Viel Zeit ging verloren und viel Engergie beim Schreien:

    Spalter!