Für mich ist das hier Freizeit, hat nichts mit der Uni zu tun. 229 Weil hier auch Leute sind, die keine Studenten sind. Berufstätige, Rentner, Gemisch hier und deswegen ist es angenehmer so, als nur Studenten um sich herum zu haben.
Auf einer Wiese am Rande des Bouleplatzes sitzt Fabians Kommilitone Parpum Derassameh in der wärmenden Frühlingssonne und beobachtet das Treiben. Auch Parpum findet die Idee, einen Campus nach amerikanischem Vorbild zu organisieren, nicht überzeugend:
Ich komme aus Thailand und habe genauso das System gehabt, wie in Amerika, deswegen weiß ich genau, wovon ich rede. Ich finde so in Amerika ist alles so geschlossen, man ist nur unter sich und deswegen kennt man dort keine anderen Leute mehr, im Gegensatz zu hier, wo man was unternehmen kann. Sind auch andere Gruppen von Leuten und das ist viel interessanter, meiner Meinung nach. 203: Ich finde es gar nicht so schlecht in Deutschland, das es so ist.
Parum und Fabian werden nun durch eine Studie bestätigt, die Raumplaner und Architekten im Auftrag der Universitätsleitung der TU Darmstadt erstellt haben. Verglichen wurde das Konzept US-amerikanischer Campusanlagen mit dem europäischen Universitätsraum. Der Frankfurter Architekt Martin Wilhelm, der die Studie mitverfasste, betont vor allem die spezielle Geschichte des US-amerikanischen Campus, die sich sehr von Europa unterscheidet. Es waren die Pilgerväter, die in der ”neuen Welt” die ersten Universitäten gründeten, um das Land zu zivilisieren:
Das waren dann sieben Studierende in einer kleinen Blockhütte und zwar interessanterweise immer an den Grenzen zu den Indianergebieten und dann hat man auch immer so einen Vorzeigeindianer gehabt und das war eine Maßnahme, um das Land der zivilisierten Welt zuzuschlagen. Von daher, wenn man sich das anschaut, diesen Urcampus und dann sieht, dass der teilweise auch ganz wichtige städtische Funktionen geboten hat, die die umliegenden Ansiedlungen überhaupt nicht bieten konnten, dann versteht man, warum es bis heute so ist, dass wichtige kulturelle Einrichtungen auf dem Campus sind.
So seien allein im Raum Boston und Cambridge die meisten Museen immer noch auf dem Universitätsgelände. Judith Elbe ist Raumplanerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für interdisziplinäre Technikforschung der TU Darmstadt und hat ebenfalls an der Studie mitgearbeitet. Sie benennt einen möglichen Wettbewerbsnachteil der europäischen Universitäten gegenüber dem US-amerikanischen Campus-Modell:
Ein bisschen ein Problem in Europa haben wir noch mit der Wahrnehmung. Wenn ich natürlich alles auf einem Gelände habe, wie es in den USA ist, dann nehmen tendenziell die meisten Studierenden und auch dort Lebenden und Arbeitenden den Raum gleich war, das haben wir in Europa noch nicht so sehr. Es wäre auch wichtig, stärker Identifikationszusammenhänge zu schaffen um tatsächlich einen gemeinsamen Raum zu schaffen, was dann ein Campus wäre.
Um das zu erreichen, schlagen die Autoren der Darmstädter Studie zum Beispiel vor, in europäischen Universitätsstädten die Verbindungswege zwischen den über die Stadt verteilten Instituten zu verbessern. Zum Beispiel durch breite und bequem zu befahrene Fahrrad-Straßen, die möglichst ohne störende Kreuzungen mit dem urbanen Autoverkehr die Unigebäude miteinander verbinden. Doch auch damit wird es hierzulande nie zu einem Campus-Leben wie in den USA kommen, glaubt Martin Wilhelm:
Diese Erwartung eines genauso belebten, 24 Stunden, 14 Wochen lang, Tag und Nacht quirligen Campus, wie in den USA zu bekommen, diese Hoffnung wird man bei dem bundesdeutschen Campus nie aufrechterhalten können und man wir diesen Campus auch immer verlassen - ich sage jetzt – dürfen und in die Stadt gehen, weil die europäischen Städte einfach sehr viel bieten.
Das sieht am Rande des Bouleplatzes auch Heiko Winter so, der in Darmstadt im vierten Semester Design studiert:
Ich finde, dass die Stadt dazugehört, auf jeden Fall. Wir sind verflochtene Teilnehmer am urbanen Leben und so soll es auch bleiben und letzten Endes ist es auch okay so!
Auf einer Wiese am Rande des Bouleplatzes sitzt Fabians Kommilitone Parpum Derassameh in der wärmenden Frühlingssonne und beobachtet das Treiben. Auch Parpum findet die Idee, einen Campus nach amerikanischem Vorbild zu organisieren, nicht überzeugend:
Ich komme aus Thailand und habe genauso das System gehabt, wie in Amerika, deswegen weiß ich genau, wovon ich rede. Ich finde so in Amerika ist alles so geschlossen, man ist nur unter sich und deswegen kennt man dort keine anderen Leute mehr, im Gegensatz zu hier, wo man was unternehmen kann. Sind auch andere Gruppen von Leuten und das ist viel interessanter, meiner Meinung nach. 203: Ich finde es gar nicht so schlecht in Deutschland, das es so ist.
Parum und Fabian werden nun durch eine Studie bestätigt, die Raumplaner und Architekten im Auftrag der Universitätsleitung der TU Darmstadt erstellt haben. Verglichen wurde das Konzept US-amerikanischer Campusanlagen mit dem europäischen Universitätsraum. Der Frankfurter Architekt Martin Wilhelm, der die Studie mitverfasste, betont vor allem die spezielle Geschichte des US-amerikanischen Campus, die sich sehr von Europa unterscheidet. Es waren die Pilgerväter, die in der ”neuen Welt” die ersten Universitäten gründeten, um das Land zu zivilisieren:
Das waren dann sieben Studierende in einer kleinen Blockhütte und zwar interessanterweise immer an den Grenzen zu den Indianergebieten und dann hat man auch immer so einen Vorzeigeindianer gehabt und das war eine Maßnahme, um das Land der zivilisierten Welt zuzuschlagen. Von daher, wenn man sich das anschaut, diesen Urcampus und dann sieht, dass der teilweise auch ganz wichtige städtische Funktionen geboten hat, die die umliegenden Ansiedlungen überhaupt nicht bieten konnten, dann versteht man, warum es bis heute so ist, dass wichtige kulturelle Einrichtungen auf dem Campus sind.
So seien allein im Raum Boston und Cambridge die meisten Museen immer noch auf dem Universitätsgelände. Judith Elbe ist Raumplanerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für interdisziplinäre Technikforschung der TU Darmstadt und hat ebenfalls an der Studie mitgearbeitet. Sie benennt einen möglichen Wettbewerbsnachteil der europäischen Universitäten gegenüber dem US-amerikanischen Campus-Modell:
Ein bisschen ein Problem in Europa haben wir noch mit der Wahrnehmung. Wenn ich natürlich alles auf einem Gelände habe, wie es in den USA ist, dann nehmen tendenziell die meisten Studierenden und auch dort Lebenden und Arbeitenden den Raum gleich war, das haben wir in Europa noch nicht so sehr. Es wäre auch wichtig, stärker Identifikationszusammenhänge zu schaffen um tatsächlich einen gemeinsamen Raum zu schaffen, was dann ein Campus wäre.
Um das zu erreichen, schlagen die Autoren der Darmstädter Studie zum Beispiel vor, in europäischen Universitätsstädten die Verbindungswege zwischen den über die Stadt verteilten Instituten zu verbessern. Zum Beispiel durch breite und bequem zu befahrene Fahrrad-Straßen, die möglichst ohne störende Kreuzungen mit dem urbanen Autoverkehr die Unigebäude miteinander verbinden. Doch auch damit wird es hierzulande nie zu einem Campus-Leben wie in den USA kommen, glaubt Martin Wilhelm:
Diese Erwartung eines genauso belebten, 24 Stunden, 14 Wochen lang, Tag und Nacht quirligen Campus, wie in den USA zu bekommen, diese Hoffnung wird man bei dem bundesdeutschen Campus nie aufrechterhalten können und man wir diesen Campus auch immer verlassen - ich sage jetzt – dürfen und in die Stadt gehen, weil die europäischen Städte einfach sehr viel bieten.
Das sieht am Rande des Bouleplatzes auch Heiko Winter so, der in Darmstadt im vierten Semester Design studiert:
Ich finde, dass die Stadt dazugehört, auf jeden Fall. Wir sind verflochtene Teilnehmer am urbanen Leben und so soll es auch bleiben und letzten Endes ist es auch okay so!