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Konkurrenz fürs iPad

Bisher hatte Apple mit dem iPad im Bereich der Tablet-Computer die Nase vorn. Doch das könnte sich bald ändern. Der Internetbuchhändler Amazon hat auf einer Pressekonferenz in New York mit dem Kindle Fire ein preiswertes Konkurrenzprodukt vorgestellt.

Von Jan Tussing | 29.09.2011
    Kindle heißt auf Deutsch entzünden. Kindle Fire heißt Feuer entzünden. Und genauso heißt der neue Tablet-Computer von Amazon, mit dem der Internethändler dem iPad von Apple Konkurrenz machen will.
    "Kindle-Werbespot: "Die Anweisungen, die wir aus Büchern erhalten, ist wie Feuer. Wir lesen und bekommen Ideen, die entfachen neue Gedanken, die in den Besitz aller übergehen. Ein kindle entzündet Feuer. Ein Kindle für Filme, das Internet und Spiele und zum Lesen.""

    Die Werbung klingt poetisch. Aber der Preis ist es nicht. Auf der Pressekonferenz in New York stellte Amazon-Chef John Bezos das neue Gerät vor. Aber anders als ein charismatischer Steve Jobs kommt Bezos gleich zur Sache: 199 Dollar ist eine klare Kampfansage an den Marktführer Apple.

    199 Dollar sind 300 Dollar weniger, als der Verbraucher für den iPad zahlen muss. Damit will Amazon die Marktführerschaft von Apples iPad brechen. Allerdings ist der Kindle Fire kleiner als das iPad, auch eine Mobilfunkverbindung ist nicht vorgesehen und das Gerät hat keine Kamera. Der kleine Tablet-Computer ist 20 Zentimeter breit und hat Google Adroid als Betriebssystem.

    Amazon-Chef Bezos stellte am Dienstag aber gleich vier neue Geräte vor. Unter anderem auch den Kindle-Touch für 149 Dollar. Bislang gab es bei Amazon nur Lesegeräte für elektronische Bücher. Der Kindle ist in den USA sehr erfolgreich und immerhin verkauft Amazon damit bereits mehr elektronische Bücher als gedruckte Exemplare. Aber das Gerät war bislang nur auf das Anzeigen von Texten zugeschnitten. Die Besitzer eines Kindle Fire dagegen können sich auch Filme, TV-Serien und Lieder im Onlineshop von Amazon herunterladen, sagte Bezos.

    Experten sehen den Kindle Fire bereits als ernsthaften Konkurrenten an, denn Amazon steige über den Preis und die Inhalte in den Wettbewerb ein. Bis zum Jahresende könnte der Internethändler aus Seattle drei bis fünf Millionen Tablet-PCs verkaufen, so Marktbeobachter. Die Aktie legte daher direkt nach der Pressekonferenz auch kräftig zu.