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Leben mit dem Vergessen
Deutschlands erstes Demenzdorf in Hameln

Im Supermarkt einkaufen gehen, noch schnell zum Frisör und danach ein kleiner Spaziergang über den Dorfplatz – für die Bewohner des ersten Demenzdorfs Deutschlands ist das ein Stückchen Alltag, das schon verloren geglaubt schien. 42 Menschen leben in Tönebön am See im niedersächsischen Hameln in einem geschützten Raum, der ihnen die größtmögliche Freiheit bietet.

Von Sarah Zerback | 07.03.2015
    Kartoffeln schälen, Tisch decken, Wäsche falten - jeder tut hier, was er kann, so bleibt das Gehirn auf Trab. Das Konzept orientiert sich an dem Vorbild aus den Niederlanden. De Hogeweyk ist das weltweit erste Demenzdorf und mittlerweile oft kopiert worden. Auch in Deutschland, wo sich die Zahl der Demenzkranken bis 2050 auf etwa drei Millionen verdoppeln wird, müssen neue Lösungsansätze gefunden werden. Während die einen jedoch kritisieren, dass in Einrichtungen wie dieser Demenzkranke isoliert und gewissermaßen weggesperrt werden, wird es für andere schlicht unbezahlbar sein, sich so zeit- und platzintensiv betreuen zu lassen.
    "Das Wochenendjournal" begleitet Patienten, Pfleger und Angehörige durch den Tag und schaut hinter die Kulissen des niedersächsischen Demenzdorfs.