"Ich gehe nicht mehr ins Kino, ich gehe auch nicht mehr essen."
Dass er so etwas einmal sagen würde, hätte sich Harald Both nicht träumen lassen. Denn arbeitslos - das waren immer nur die Anderen. Harald Both hat Wirtschaftswissenschaften studiert und dann mehr als 25 Jahre lang gearbeitet, zuletzt als Fachmann für Computeranwendungen. Mit rund 85.000 Euro im Jahr zählte er zu den Topverdienern. Bis er vor anderthalb Jahren die Kündigung bekam.
Harald Both meldete sich arbeitslos, besuchte Förderprogramme und Schulungen, die die Arbeitsagentur finanzierte. Vergebens - wer stellt in der IT-Branche schon Leute über 50 ein? Im September lief das Arbeitslosengeld I aus, seitdem lebt er vom Ersparten.
"Mir wird vom Arbeitsamt keinerlei Geld zugestanden. Wenn ich allerdings Hartz-IV beantragen würde, dann darf ich noch an Bar-Vermögen 7.500 Euro besitzen, und ich darf noch eine Lebensversicherung in Höhe von 15.000 Euro behalten. Alles, was darüber hinausgeht, muss dann aufgebraucht werden."
Wie lange reichen 100.000 Euro zum Leben? Diese Frage treibt Harald Both seitdem um. Denn soviel Geld hat er im Laufe seines Berufslebens angespart - es steckt in seiner Eigentumswohnung, die noch nicht abbezahlt ist und in diversen Lebensversicherungen.
"Ich habe das auch gerade zur Alterssicherung gemacht, wobei ich sagen muss: Heute fühle ich mich nicht gut beraten. Im Grunde hätte mir eine Rentenversicherung mehr geholfen als eine Lebensversicherung. Wenn man heute guckt, mit Riester und Rürup - beides Möglichkeiten, wo man sein Geld auch Hartz-IV-sicher anlegen kann, dann wäre das eine wesentlich bessere Alternative gewesen."
Doch Anfang der 90er Jahre, als Harald Both seine Lebensversicherungen abschloss, glaubte er an das System der sozialen Sicherung. Damals wäre er nicht auf die Idee gekommen, dass der Staat einmal von ihm verlangen könnte, seine Altersvorsorge anzuzapfen. Doch genau das ist ihm jetzt passiert. Nun lebt der IT-Spezialist von dem, was auf seinem Sparkonto liegt. Wenn das aufgebraucht ist, müsste er seine Drei-Zimmer-Wohnung verkaufen, anschließend die Lebensversicherungen.
"Mein Vermögen reicht noch ein paar Monate, und dann ist Ende."
Doch dazu soll es nicht kommen - Harald Both will kämpfen. Er will sich selbständig machen und gemeinsam mit einem Bekannten eine Firma gründen, die für mittelständische Unternehmen Daten archiviert und die Buchhaltung übernimmt. Das kann Harald Both, dafür wurde er mal vor nicht allzu langer Zeit gut bezahlt. Unterstützung von der Arbeitsagentur bekommt er dafür nicht. Denn er hatte um ein paar Wochen die Frist nicht eingehalten, um den Antrag für das Überbrückungsgeld einzureichen.
"Ich habe mich zu diesem Zeitpunkt in der Fortbildung befunden. Und da wurde mir dann von der Arbeitsverwaltung empfohlen: Entweder Sie machen die Fortbildung oder Sie machen sich selbständig. Beides zusammen geht nicht. Und so habe ich mich, da ich damals auch nicht in der Lage gewesen wäre, einen Business-Plan oder weitere Dinge zu erstellen, dafür entschieden, die Fortbildung zu machen."
Nun muss Harald Both auf das Startkapital von der Arbeitsagentur verzichten. Ein bürokratisches Hindernis, das den 53-Jährigen geärgert, aber nicht entmutigt hat. Gemeinsam mit seinem zukünftigen Geschäftspartner war er schon bei der Bank, deren Berater einem Kredit nicht abgeneigt scheint. Denn noch hat Harald Both Vermögen, mit dem er bürgen kann und ist überzeugt, dass er der Armutsfalle entkommen wird.
"Selbst bestimmt zu arbeiten, würde ich vielleicht nicht versuchen, wäre ich nicht arbeitslos geworden. Ich sehe diese Zwangslage immer noch als Chance, selbst bestimmt und selbständig weiter zu leben."
Dass er so etwas einmal sagen würde, hätte sich Harald Both nicht träumen lassen. Denn arbeitslos - das waren immer nur die Anderen. Harald Both hat Wirtschaftswissenschaften studiert und dann mehr als 25 Jahre lang gearbeitet, zuletzt als Fachmann für Computeranwendungen. Mit rund 85.000 Euro im Jahr zählte er zu den Topverdienern. Bis er vor anderthalb Jahren die Kündigung bekam.
Harald Both meldete sich arbeitslos, besuchte Förderprogramme und Schulungen, die die Arbeitsagentur finanzierte. Vergebens - wer stellt in der IT-Branche schon Leute über 50 ein? Im September lief das Arbeitslosengeld I aus, seitdem lebt er vom Ersparten.
"Mir wird vom Arbeitsamt keinerlei Geld zugestanden. Wenn ich allerdings Hartz-IV beantragen würde, dann darf ich noch an Bar-Vermögen 7.500 Euro besitzen, und ich darf noch eine Lebensversicherung in Höhe von 15.000 Euro behalten. Alles, was darüber hinausgeht, muss dann aufgebraucht werden."
Wie lange reichen 100.000 Euro zum Leben? Diese Frage treibt Harald Both seitdem um. Denn soviel Geld hat er im Laufe seines Berufslebens angespart - es steckt in seiner Eigentumswohnung, die noch nicht abbezahlt ist und in diversen Lebensversicherungen.
"Ich habe das auch gerade zur Alterssicherung gemacht, wobei ich sagen muss: Heute fühle ich mich nicht gut beraten. Im Grunde hätte mir eine Rentenversicherung mehr geholfen als eine Lebensversicherung. Wenn man heute guckt, mit Riester und Rürup - beides Möglichkeiten, wo man sein Geld auch Hartz-IV-sicher anlegen kann, dann wäre das eine wesentlich bessere Alternative gewesen."
Doch Anfang der 90er Jahre, als Harald Both seine Lebensversicherungen abschloss, glaubte er an das System der sozialen Sicherung. Damals wäre er nicht auf die Idee gekommen, dass der Staat einmal von ihm verlangen könnte, seine Altersvorsorge anzuzapfen. Doch genau das ist ihm jetzt passiert. Nun lebt der IT-Spezialist von dem, was auf seinem Sparkonto liegt. Wenn das aufgebraucht ist, müsste er seine Drei-Zimmer-Wohnung verkaufen, anschließend die Lebensversicherungen.
"Mein Vermögen reicht noch ein paar Monate, und dann ist Ende."
Doch dazu soll es nicht kommen - Harald Both will kämpfen. Er will sich selbständig machen und gemeinsam mit einem Bekannten eine Firma gründen, die für mittelständische Unternehmen Daten archiviert und die Buchhaltung übernimmt. Das kann Harald Both, dafür wurde er mal vor nicht allzu langer Zeit gut bezahlt. Unterstützung von der Arbeitsagentur bekommt er dafür nicht. Denn er hatte um ein paar Wochen die Frist nicht eingehalten, um den Antrag für das Überbrückungsgeld einzureichen.
"Ich habe mich zu diesem Zeitpunkt in der Fortbildung befunden. Und da wurde mir dann von der Arbeitsverwaltung empfohlen: Entweder Sie machen die Fortbildung oder Sie machen sich selbständig. Beides zusammen geht nicht. Und so habe ich mich, da ich damals auch nicht in der Lage gewesen wäre, einen Business-Plan oder weitere Dinge zu erstellen, dafür entschieden, die Fortbildung zu machen."
Nun muss Harald Both auf das Startkapital von der Arbeitsagentur verzichten. Ein bürokratisches Hindernis, das den 53-Jährigen geärgert, aber nicht entmutigt hat. Gemeinsam mit seinem zukünftigen Geschäftspartner war er schon bei der Bank, deren Berater einem Kredit nicht abgeneigt scheint. Denn noch hat Harald Both Vermögen, mit dem er bürgen kann und ist überzeugt, dass er der Armutsfalle entkommen wird.
"Selbst bestimmt zu arbeiten, würde ich vielleicht nicht versuchen, wäre ich nicht arbeitslos geworden. Ich sehe diese Zwangslage immer noch als Chance, selbst bestimmt und selbständig weiter zu leben."