Optimismus, Hoffnung und manchmal auch ein wenig Trotz - da war alles dabei in dieser Woche bei den Sitzungen von IOC und UEFA, wenn es um die beiden Top Events in diesem Sommer und um das Coronavirus ging. Nein, weder das Wort "Absage" noch das Wort "Verschiebung" seien in der Sitzung des IOC-Vorstandes gefallen, sagte Thomas Bach, der deutsche Präsident des Internationalen Olympischen Komitees.
Das IOC hat laut Bach eine Taskforce eingerichtet, die sich regelmäßig mit den japanischen Behörden und der Weltgesundheitsorganisation WHO über die Entwicklung des Coronavirus abstimme. Für das IOC war, ist und bleibt klar: die Spiele werden am 24. Juli in Tokio eröffnet. Man sei dem Erfolg dieser Spiele verpflichtet und beteilige sich auch nicht an irgendwelchen Spekulationen.
Etwas konkreter wurde die japanische Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto in ihrer Antwort auf eine Parlamentsanfrage in Tokio. Sie gehe davon aus, dass man die Spiele wegen Corona notfalls verschieben könne, sofern sie noch innerhalb des Jahres 2020 stattfänden. Recht konkrete Überlegungen gibt es offenbar beim europäischen Fußballverband UEFA. Rund 100 Tage vor dem Start der Fußball-EM räumte Generalsekretär Theodore Theodoridis am Rande des UEFA-Kongresses in Amsterdam ein:
"Es gibt verschiedene Szenarios, die wir nicht öffentlich diskutieren werden. Aber Sie können sicher sein, wir haben Pläne für alles."
Verschiebung, Reduzierung der Spielorte, Geisterspiele oder eine komplette Absage des Turniers - wie diese Szenarien aussehen könnten, ließ der UEFA-Generalsekretär offen. Achselzucken und ein wenig Ratlosigkeit bei DFB-Teammanager Oliver Bierhoff:
"Natürlich hat man das auf dem Schirm, beobachtet es. Aber eine Prognose für morgen oder in drei Wochen kann ich eigentlich noch gar nicht geben."
So geht das Warten weiter. Spürbar die Unsicherheit bei den Offiziellen von IOC und UEFA in Sachen Corona, Euro und Olympia. Man kann davon ausgehen, dass die großen Sportverbände hinter den Kulissen B-Pläne und Alternativszenarien diskutieren, während sie gleichzeitig Optimismus verbreiten, dass sich Corona im Sommer erledigt hat.
Theodore Theodoridis: "Lassen Sie uns versuchen, optimistisch zu sein."