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Manchester City
Kronjuwel ManCity

Ein Private-Equity-Fonds aus dem Silicon Valley erwirbt zehn Prozent an dem englischen Fußball-Meister Manchester City - damit wird der Klub mit 4,8 Milliarden Dollar bewertet. Der Premier-League-Klub wird so zum teuersten Sportverein der Welt. Doch welches Spiel treiben die arabischen Investoren?

Von Friedbert Meurer | 28.11.2019
Manchester City-Trainer Pep Guardiola jubelt mit der Premier League-Trophäe
Manchester City-Trainer Pep Guardiola brachte ab 2016 den sportlichen Erfolg (dpa / picture alliance / Frank Augstein)
Jubel bei Manchester City über den Gewinn der Premier League im Sommer: die Erfolge steigern den Wert der Holding von Manchester City auf jetzt 4,5 Milliarden Euro. US-Investor "Silver Lake" besitzt davon jetzt ein Zehntel.
Damit werden auf der Ehrentribüne im "Etihad" Stadion künftige die Bosse aus drei Ländern Platz nehmen: aus Kalifornien von "Silver Lake", aus China - zehn weitere Prozent gehören einer chinesischen Staatsfirma - und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Sportwashing der Emiratis?
Khaldoon Al Mubarak ist der Vorstandsvorsitzende der "City Football Group".

"Wir führen den Club sehr gut, das ist Fakt", erklärte Mubarak vor einem halben Jahr im vereinseigenen TV-Sender.

"Wir machen 600 Millionen Euro Gewinn pro Jahr. Spielereinkäufe und Ergebnisse sind gut. Ich muss mich für nichts schämen. Ist das, was wir tun, schlecht für den Fußball?"
Leroy Sane von Manchester City (l.) kämpft gegen Trent Alexander-Arnold of Liverpool um den Ball während des Premier-League-Matchs im Etihad-Stadion, Manchester.
Premier League - Weltweite Vermarktung boomt
Die Vereine der britischen Premier League gehören zu den reichsten der Welt. Vor allem die Fernseheinnahmen tragen zum finanziellen Erfolg der Klubs bei.
Die Meinungen darüber sind geteilt. Sportlich hat Manchester City ohne Zweifel vom Einstieg der Scheichs vor gut zehn Jahren profitiert. Mit den 450 Millionen Euro des neuen Anteilseigners sollen allerdings weltweit neue Vereine aufgekauft werden, z.B. in Indien.
Manchester City bleibt das Kronjuwel, aber die Holding will das Erfolgskonzept weiter ausweiten, um Profit zu machen. Und - wie Kritiker meinen - um die schlechte Menschenrechtsbilanz in den Vereinigten Arabischen Emiraten in den Hintergrund zu drängen .
Wie auch immer: die "City Football Group" ist jetzt das größte Sportunternehmen der Welt - und fast doppelt so viel wert wie Stadtrivale Manchester United.