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Millionen-Bilder

Der Kunstmarkt, man kann es jeden Tag in der Zeitung lesen, "spielt verrückt". Immer neue Rekordsummen werden bei Auktionen bezahlt. Das Kunstwerk wird zum sicheren Investitionsgut, es wird gekauft und verkauft, ohne dass es jemand genießt, manchmal ohne dass es überhaupt angesehen wird. Agenten grasen die Galerien nach 'Frischzugängen' ab, deren Marktwert sich rasch zu erhöhen verspricht.

Von Markus Metz und Georg Seeßlen | 03.05.2013
    Der Markt sagt den Künstlern zwar nicht, was sie machen sollen, aber er bestimmt, was als Kunst be- und gehandelt wird und was nicht. Zur gleichen Zeit fällt es Museen immer schwerer, ihre kuratorischen, restauratorischen und archivarischen Aufgaben wahrzunehmen. Bizarrer Reichtum hier, neue Armut dort – das hat Folgen nicht allein für die allgemeine Auffassung von Kunst, ihre politische Ökonomie, ihre Öffentlichkeit und Publizistik. Droht, was einmal seit Hegel als vollständige Autonomie der Kunst gedacht war, in einer radikalen Abhängigkeit vom Markt verloren zu gehen?

    DLF 2013