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Nach Nominierung von Keller
Berliner Vereine kritisieren DFB

Vertreter des Berliner Amateurfußballs fordern eine Abspaltung der Basis vom Deutschen Fußball-Bund. Die Vereinsvorsitzenden sprechen von einer "gnadenlosen Intransparenz" beim DFB und kritisieren konkret die Nominierung von Fritz Keller als möglichen Verbands-Präsidenten.

Von Sebastian Engelbrecht |
Fritz Keller
Fritz Keller soll neuer DFB-Präsident werden (Patrick Seeger / dpa )
Zwei Vertreter von Berliner Amateur-Fußballvereinen gehen gegen den Deutschen Fußballbund auf die Barrikaden. Sie kritisieren den Verband als intransparent und undemokratisch. Gerd Thomas vom FC Internationale Berlin und Bernd Fiedler, Vorsitzender des SFC Stern 1900 Berlin, beklagen sich in einem Artikel im Berliner "Tagesspiegel", der DFB beachte die Interessen der Amateurvereine nicht ausreichend.
Kritik am Auswahlverfahren
Die Kritik entzündet sich am Verfahren, das zur Benennung von Fritz Keller zum Kandidaten für das Amt des DFB-Präsidenten führte. Thomas und Fiedler meinen, eine Gegenkandidatin hätte dem demokratisch organisierten DFB gut zu Gesicht gestanden – zum Beispiel Ute Groth, die seit 12 Jahren erste Vorsitzende eines Düsseldorfer Amateurvereins ist. Groth hatte sich für das Amt der DFB-Präsidentin beworben, wurde aber von der Findungskommission nicht berücksichtigt. Groth habe klare Vorstellungen, wie der DFB reformiert werden könne, meinen Thomas und Fiedler. Eine solche Agenda habe Fritz Keller bislang nicht vorgelegt.
So starte Keller, gegenwärtig Präsident des SC Freiburg, mit einer "unnötigen Hypothek" in sein neues Amt. Er werde "ein Präsident von Gnaden der Findungskommission" sein. Der Kandidat soll am Mittwoch in Berlin den Profivereinen der Deutschen Fußball-Liga vorgestellt werden. Am 27. September soll er nach dem Willen der Findungskommission beim DFB-Bundestag gewählt werden.