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Nach Razzia gegen Wettmanipulation
Vizepräsident des tschechischen Fußballverbandes zurückgetreten

In Tschechien ist der Vizepräsident des Fußballverbands FACR, Roman Berbr, zurückgetreten. Berbr war am Freitag wegen Korruptions- und Betrugsverdacht festgenommen worden. Die Polizei hatte unter anderem den Hauptsitz des Verbandes durchsucht.

Von Peter Lange | 19.10.2020
Der Vizepräsident des tschechischen Fußballverbands, FACR, Roman Berbr, wurde festgenommen und trat anschließend zurück.
Der Vizepräsident des tschechischen Fußballverbands, FACR, Roman Berbr, wurde festgenommen und trat anschließend zurück. (www.imago-images.de)
Dies sei der Beginn einer langen Reise, auf der der Tschechische Fußball das Vertrauen von Fans, Partnern und der Öffentlichkeit zurückgewinnen muss, so Verbandspräsident Martin Malik nach einer außerordentlichen Vorstandssitzung des tschechischen Fußballverbands FACR. Er teilte mit, dass sein festgenommener bisheriger Stellvertreter Roman Berbr alle Ämter niedergelegt hat. Die Verbandsführung entschied außerdem, dass die Schiedsrichter-Kommission aufgelöst wird.
Roman Berbr und 18 weitere Beschuldigte sind seit einer Razzia der Polizei am vergangenen Freitag in Polizeigewahrsam. Ihnen wird vorgeworfen, in den unteren Ligen des tschechischen Fußballs Spiele manipuliert zu haben. In Medienberichten war dem ehemaligen Schiedsrichter mit Stasi-Vergangenheit schon seit mehreren Jahren Korruption und Machtmissbrauch vorgeworfen worden. Wegen dieser Delikte steht zur Zeit in Prag der ehemalige Verbandspräsident Miroslav Pelta vor Gericht, der 2017 verhaftet worden war. Bei einer Verurteilung drohen ihm zwölf Jahre Haft.