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Nach Trump-Wahl
Schulterschluss vor dem Spiel

Nur wenige Tage nach der Wahl Donald Trumps zum künftigen US-Präsidenten hatte dieses Qualifikationsspiel zur Fußball-WM noch mehr Brisanz als üblich: Mexikos Nationalmannschaft reiste in die USA. Doch das Spiel blieb fair, nach einer versöhnlichen Geste vor dem Anpfiff.

Thilo Kößler im Gespräch mit Matthias Friebe | 12.11.2016
    WM-Qualifikationsspiel: Javier Hernandez (Mexiko, schwarzes Trikot) gegen den US-Amerikaner Omar Gonzalez
    WM-Qualifikationsspiel: Javier Hernandez (Mexiko, schwarzes Trikot) gegen den US-Amerikaner Omar Gonzalez (dpa/picture alliance/Lyons)
    Am 1. Spieltag der aktuellen Runde der WM-Qualifikation für Nord- und Mittelamerika stand gleich das absolute Topspiel auf dem Programm. Sportlich interessant, aber eben eigentlich nur Nebensache. Drei Tage nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten kamen die Mexikaner nach Columbus in Ohio. Die Mexikaner, die Trump gerne hinter einer Mauer aussperren würde.
    Aussicht auf Massenabschiebung
    "Das Spiel stand wirklich im Schatten des Trump-Wahlkampfs und des Trump-Sieges", stellt DLF-USA-Korrespondent Thilo Kößler fest, "dazu hatte Jürgen Klinsmann beigetragen. Er sagte, bei diesem Spiel geht es um mehr alös nur um Fußball, für uns ist es das Spiel überhaupt." Die Atmosphäre sei wegen Trumps Mauerbau-Ankündigung gespannt gewesen, aber auch wegen der Aussicht, dass er eventuell über 11 Millionen illegale Einwanderer abschieben wolle.
    "Aber es kam dann doch anders. Sport ist für symbolische Gesten immer gut. Und beide Mannschaften posierten demonstrativ Arm in Arm für das Teamfoto. Die Botschaft war: Es geht hier um das Spiel, und sonst gar nichts." Am Dienstag werde es allerdings gleich den nächsten Test für das Verhältnis der USA zu den Latinos geben, denn dann spielt die USA gegen Costa Rica.
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